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Juwelier erschoss Einbrecher

Einbrecher in Wien-Meidling von Juwelier erschossen - Weiterhin keine Spur von den Komplizen - 39-jähriger Pole war erst im Dezember aus der Haft entlassen worden

Beim Versuch, bei einem Juwelier in Wien-Meidling einzubrechen, ist heute, Dienstag, früh ein 39-jähriger Pole erschossen worden. Drei Männer waren kurz vor 4.00 Uhr durch die Eingangstür eingedrungen und vom Geschäftsinhaber gestellt worden, der wegen eines defekten Rollbalkens im Hinterzimmer genächtigt hatte. Trotz mehrerer Aufforderungen, wieder zu verschwinden, sei das Trio auf ihn losgegangen, sagte der Juwelier. Er feuerte mehrfach ungezielt und traf den einschlägig vorbestraften Einbrecher Adam B. mit einem Kopfschuss tödlich.

Der polnische Staatsbürger, der in Wien nicht gemeldet ist, wäre am 13. November 40 Jahre alt geworden. Erst im Dezember 2003 war er aus der Haft entlassen worden, die er wegen eines Einbruchs abzusitzen hatte. Seine zwei Komplizen waren auch am Dienstagabend noch flüchtig.

Noch keine Spuren von den zwei Komplizen

„Wir haben keine Spur von ihnen und auch noch keine Anhaltspunkte“, sagte Major Roland Frühwirth von der Kriminaldirektion 1 auf APA-Anfrage. Man überprüfe derzeit die Kontakte von Adam B., führe Erhebungen in seinem Umfeld durch und werte die Spuren am Tatort aus. Bisher habe man lediglich herausgefunden, dass B. nach seiner Entlassung im Dezember im März 2004 nach Polen gereist sei. „Wann er wieder nach Österreich gekommen ist, ist uns nicht bekannt“, so Frühwirth.

Bereits in der Nacht auf Samstag (24. Juli) war das Scherengitter des Juwelier-Geschäfts in der Meidlinger Hauptstraße aufgeschnitten worden, was zunächst als gescheiterter Einbruchsversuch gewertet wurde. Aus heutiger Sicht könnte dies laut Frühwirth auch der Vorbereitung für den eigentlichen Coup gedient haben.

Überwachung des Geschäftes von Vericherung verlangt

Wie der überfallene Geschäftsmann bei seiner Einvernahme angab, war eine Reparatur trotz entsprechender Bemühungen über das Wochenende ebenso unmöglich wie am Montag. Von der Versicherung wurde aber eine Überwachung des Geschäftes verlangt, was der Juwelier daraufhin selbst übernahm. Er ist im Besitz eines entsprechenden waffenrechtlichen Dokuments.

Als der Juwelier in den frühen Morgenstunden das Splittern der Eingangstür hörte, ergriff er seine Pistole vom Kaliber neun Millimeter und stürmte in den Verkaufsraum. Durch lautes Schreien habe er versuchte, die drei Einbrecher zur Flucht zu bewegen. Doch die Kriminellen ließen sich davon nicht beeindrucken und gingen in dem engen Raum bei schlechten Lichtverhältnissen auf den Geschäftsinhaber los. Dieser gab darauf hin laut Frühwirth einige ungezielte Schüsse ab, von denen einer Adam B. im Kopf traf.

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