Der ranghohe Beamte wurde laut Forsthuber bereits am 22. Dezember unter dem Verdacht des gewerbsmäßigen Suchtgifthandels und Amtsmissbrauchs verhaftet und umgehend fristlos entlassen. Wie es dem Mann gelingen konnte, aus der Verwahrstelle, in der von der Justiz beschlagnahmte Wertgegenstände aufbewahrt werden, heimlich “Koks” an sich zu bringen, ist noch Gegenstand der Ermittlungen, die von der Korruptionsstaatsanwaltschaft geleitet werden. “Er dürfte das Vier-Augen-Prinzip massiv verletzt haben“, sagte Forsthuber.
Vermutlich hatte der Justizbeamte Helfer, denn neben ihm sitzen auch seine Schwester und ein Bekannter der Frau in U-Haft. Um seine strafbaren Handlungen zu vertuschen, soll der Beamte das gestohlene Kokain durch Mehl ersetzt haben. Über den Tatzeitraum und die Abnehmer der Drogen konnte Forsthuber mit dem Hinweis auf die laufenden Untersuchungen keine Angaben machen.
Im Straflandesgericht hat man auf den Drogenhandel im eigenen Haus mit einer Neustrukturierung der Verwahrstelle reagiert, “um zukünftig einen derartigen Missbrauch praktisch ausschließen zu können”, wie Forsthuber betonte. So wird es für “sensible Massen” nunmehr einen eigenen Bereich mit besonders strengen Sicherheitsvorkehrungen geben, stellte der Gerichtspräsident fest.