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Justizanstalt Wien-Josefstadt nach wie vor deutlich überbelegt

Die neue Leiterin Helene Pigl begrüßt das Haftentlastungspaket von Justizministerin Berger.

Die auf 990 Haftplätze konzipierte Justizanstalt Wien-Josefstadt ist derzeit mit 1.175 Insassen, darunter 150 Jugendliche und junge Erwachsene, belegt. Die Auslastung beträgt 118 Prozent, wobei sich die Häftlinge auf 54 verschiedene Nationalitäten mit 49 unterschiedlichen Muttersprachen verteilen. Helene Pigl, ab 1. Oktober neue Leiterin des größten österreichischen Gefängnisses, begrüßt daher das von Justizministerin Maria Berger (S) in Aussicht genommene Haftentlastungspaket.

„Man soll alles tun, um unsere Anstalten zu entlasten“, forderte Pigl am Donnerstag bei einer Pressekonferenz im Wiener Landesgerichtlichen Gefangenenhaus, wo sie von der Justizministerin der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Pigl bekannte sich zu einem humanen Strafvollzug, wies jedoch darauf hin, dass man das Sicherheitsbedürfnis der Bevölkerung nicht außer Acht lassen dürfe:
„Die Gesellschaft muss geschützt sein!“ In der Justizanstalt Wien-Josefstadt sind 517 Mitarbeiter beschäftigt, darunter 432 Justizwachebeamte.

Pigl ist seit 25 Jahren im Strafvollzug tätig, wobei sie laut Justizministerium mit gleichermaßen selbstständigem und selbstbewusstem Auftreten sowie fachlicher Kompetenz auffiel. In den vergangenen sechs Jahren war sie Leiterin der Justizanstalt Wiener Neustadt. „Dabei hat sie sehr erfolgreich einen zeitgemäßen, modernen Strafvollzug gestaltet“, würdigte Justizministerin Berger die 49-jährige Hofrätin.

Ausdrücklichen Dank sprach Berger Major Josef Gramm aus, der im abgelaufenen Jahr interimistisch das Wiener Gefangenenhaus geleitet und dabei mit Bravour die ungewohnte Medienarbeit bewältigt hatte, nachdem mit dem früheren BAWAG-Generaldirektor Helmut Elsner der wohl prominenteste U-Häftling Österreichs in seinem Haus Einzug gehalten hatte.

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