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Jurassic World - Trailer und Kritik im Film

Sie sind wieder da: Die Dinosaurier feiern mit "Jurassic World" ihre vierte Leinwandauferstehung. 22 Jahre nach Steven Spielbergs Erstling "Jurassic Park" heißt es ab Donnerstag wieder Staunen im Kino, übertrumpft Teil 4 der Tetralogie doch visuell die Vorgänger.

Außerdem scheint der Sommer für die Wiederauferstehung von Kinolegenden wie gemacht, kehren auch “Mad Max” oder der “Terminator” zurück.

Visuell muss sich das Spektakel, hinter dem Steven Spielberg als ausführender Produzent steht, jedenfalls nicht hinter der Konkurrenz verstecken. Hier werden keine Bewegungen und Animationen mit Weichzeichner kaschiert. Dafür nimmt der Saurierfan auch in Kauf, dass die Narration sich sukzessive als nur mehr verbindendes Element zwischen sich immer weiter steigernden Kampf- und Actionszenen verläuft.

Jurassic World – Die Geschichte

Nachdem die einstige Vision eines Dinofreizeitparks spektakulär gescheitert ist, haben es die Investoren mit der neuen Marke “Jurassic World” geschafft: Die Anlage lockt als Luxusressort täglich Zehntausende auf die Insel Nublar vor Costa Rica, wo die Kinder im Streichelzoo kleine prähistorische Pflanzenfresser reiten können, während der gigantische Wasserdinosaurier Mosasaurus mit Weißen Haien gefüttert wird und T-Rex alle zwei Stunden eine Ziege vorgesetzt bekommt.

Der Mensch ist aber stets auf Neues aus, und so gehen die Besucherzahlen trotz reanimierter Dinos zurück. Um den Gewinn hoch zu halten, hat Parkbesitzer Simon Masrani (Irrfan Khan) die Entwicklung eines genetisch manipulierten Sauriers beim Chefwissenschafter Dr. Henry Wu (bereits aus “Jurassic Park” bekannt: BD Wong) in Auftrag gegeben, um mit der spektakulären Attraktion wieder neue Besucher zu locken. Das “Indominus Rex” genannte Weibchen als gepimpter T-Rex mit Raptoren und sonstigen Ungetümen gekreuzt, ist allerdings nicht nur sehr groß, sondern auch sehr intelligent. Also bricht sie aus und bringt als Killermaschine alle Parkbesucher und übrigen Dinos in Lebensgefahr – darunter auch die jungen Brüder Zach (Nick Robinson) und Gray (Ty Simpkins), deren Tante Claire (Bryce Dallas Howard) als Parkmanagerin für die Anlage verantwortlich ist. Gott sei Dank gibt es da den durchtrainierten Tiertrainer Owen (Chris Pratt), der eine Gruppe von Velociraptoren abgerichtet hat.

Jurassic World – Die Kritik

Nun gut, reden wir nicht drum herum: “Jurassic World” funktioniert nicht unbedingt aufgrund einer ausgeklügelten Story samt ausdifferenzierter Charaktere. Howard ist die eiskalte Managerin im aseptischen Styling, die im Laufe des Kampfes dann schnell optisch zur toughen Amazone mutiert. Auf einmal locken sich sogar die Haare der steifen Frisur. Einzig die Stöckelschuhe bleiben stets an den Füßen – warum auch nicht, wenn man damit sogar schneller rennen kann als T-Rex. Auf den sensiblen Dinoversteher Owen (“Guardians of the Galaxy”-Star Chris Pratt) hört natürlich niemand, wenn es um die Rettung des Parks geht, und die Genetiker haben auch aus ihren Verfehlungen in Teil 1 bis 3 nichts gelernt und spielen erneut Gott, womit auch die Themenfelder Kapitalismuskritik und Wissenschaftsskepsis abgehandelt wären.

Obgleich “Jurassic World” vor allem auf die Schauwerte setzt, kommt die über zehn Jahre konzipierte Fortsetzung aber durchaus im selbstreflexiven Gewand daher – im Bezug auf die Geschichte der Tetralogie ebenso wie auf die Erwartungen der Zuschauer. Lange baut Regisseur Colin Trevorrow anfangs die Spannung auf, bis der erste Saurier zu sehen ist. Wie die Parkbesucher fordern schließlich auch die Kinogeher stets Spektakuläreres. Die reine (virtuelle) Wiederbelebung der Saurier ist hier nicht mehr genug. Und was wäre besser als ein Riesendinosaurier? Zwei Riesendinosaurier, weshalb “Jurassic World” gleichsam an die alten Godzilla-Kampfszenen zwischen Megaechsen anknüpft. Man muss eben stets einen draufsetzen.

“Der erste Park war scheiße” – so die lakonische Analyse eines Technikers im Film, der sich auf eBay ein Fan-T-Shirt des alten Jurassic Parks ersteigert hat. Und doch distanziert man sich nicht ganz von der Urmutter der Reihe, dominiert doch etwa John Williams legendäres “Jurassic Park”-Thema auch Teil 4. Das dürfte dann vermutlich auch bei Teil 5 nicht anders sein, ist “Jurassic World” doch als Auftakt einer neuen Reihe an Echsenerlebnissen geplant. In Frieden werden die Dinos wohl für längere Zeit nicht mehr ruhen. Gut so.

(APA)

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