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Juni war zweitwärmster der österreichischen Messgeschichte

Der Juni 2017 brach viele, aber nicht alle Rekorde
Der Juni 2017 brach viele, aber nicht alle Rekorde ©Pixabay (Sujet)
Der Juni 2017 wird als zweitwärmster in die 251-jährige österreichische Messgeschichte eingehen, im Norden und Osten war es der trockenste Juni seit 67 Jahren.

Bei der Sonnenscheindauer belegt er Platz vier, so die veröffentlichte vorläufige Monatsbilanz der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG).

Zweitwärmster Juni in der 251-jährigen Messgeschichte

“Der Juni 2017 liegt 3,3 Grad Celsius über dem vieljährigen Mittel und damit deutlich hinter dem Rekord aus dem Jahr 2003, der 4,3 Grad Celsius über dem Mittel lag, und knapp vor dem Juni 1811, der um 3,1 Celsius zu warm war”, bilanzierte Alexander Orlik von der ZAMG. Damit setzt sich nach Angaben des Klimatologen ein sehr markanter Trend fort, der in den 1980er-Jahren begonnen hat. “Wie viele andere Monate wurde auch der Juni in den letzten Jahrzehnten deutlich wärmer”, erklärte Orlik in einer Aussendung. “Im Vergleich zu den Jahren vor den 1990er-Jahren ist das Temperaturniveau mittlerweile um rund zwei Grad Celsius gestiegen.”

Extrem war die Hitzewelle in der zweiten Juni-Hälfte. An mehreren Wetterstationen wurde beginnend mit 19. Juni an zehn Tagen hintereinander mindestens 30 Grad gemessen, zum Beispiel in Wolkersdorf, Hohenau an der March, Zwerndorf, Bad Deutsch-Altenburg und Neusiedl am See. In Eisenstadt waren es neun Hitzetage in Serie. Der Rekord der längsten Hitzewelle mit Start im Juni wurde nicht erreicht. Den hält weiterhin der Juni 2012 mit 14 Tagen in Serie von mindestens 30 Grad ab dem 29. des Monats.

Höchste Temperatur des Monats in Krems

Die höchste Temperatur des Monats wurde mit 35,8 Grad am 22. Juni in Krems gemessen. Der Juni-Rekord liegt weiterhin bei 38,6 Grad, gemessen am 20. Juni 2013 in Waidhofen an der Ybbs. Der zu Ende gehende Monat brachte 30 Prozent mehr Sonnenstunden als im vieljährigen Mittel. Das bedeutet Platz vier in der Reihe der sonnigsten Junimonate hinter 2003, 1976 und 2000. Der sonnigste Ort Österreichs war in diesem Juni Hohenau an der March mit rund 330 Sonnenstunden. Ungewöhnlich war auch die Trockenheit in vielen Regionen. Die Folge waren Probleme in der Landwirtschaft und einige Wald- und Flurbrände. Österreichweit gesehen lag der Niederschlag um rund 30 Prozent unter dem vieljährigen Mittel. “Im Norden und Osten Österreichs, vom Flachgau bis zum Nordburgenland, war es mit 55 Prozent weniger Niederschlag sogar der trockenste Juni seit dem Jahr 1950. Ähnlich trocken war es nur 2014”, so Klimatologe Orlik.

Die Vegetation machte wegen der hohen Temperaturen in Mai und Juni die Verzögerungen durch die Kaltlufteinbrüche im April wieder wett. “Der Wein blühte heuer im Österreich-Durchschnitt schon um den 22. Mai und damit zehn Tage früher als im vieljährigen Mittel”, berichtete ZAMG-Phänologe Helfried Scheifinger. “Die Reife der Roten Johannisbeere, auch als Ribisel bekannt, war ebenfalls deutlich früher als in einem durchschnittlichen Juni. Sie war heuer um den 15. Juni, im Mittel ist die Reife erst um den 25. Juni.

(APA/Red.)

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