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"Junglehrerin" mit sehr viel Erfahrung

Schwarzach - „Junglehrerin? In meinem Alter? Ich weiß nicht.“ Verena König tut sich noch ein bisschen schwer, ihren Einstand als frisch ausgebildete Hauptschullehrerin zu definieren.

48 ist sie, die gebürtige Innsbruckerin, die seit vielen Jahren in Vorarlberg lebt. Auch fünffache Mutter ist sie. Das älteste „Kind“ ist 28, das jüngste 15. „Ich wollte schon vor der Matura Lehrerin werden. Doch dann kamen eben die Kinder.“

Verena König hat ihren Traum nie aus den Augen verloren. Sie, die als musikalischer Mensch jungen Menschen Singen und Gitarre-spielen nahe brachte, raffte sich mit 44 Jahren schließlich auf, die Pädak aufzusuchen, eine Lehrerausbildung zur Hauptschulpädagogin in Angriff zu nehmen.

Aus vollen Zügen genoss die erfahrene Frau das Studieren mit den zumeist viel jüngeren Kolleg(inn)en, die ihre Kinder hätten sein können. „Es war ein natürlicher Kontakt zwischen Generationen, ich habe mehrere wertvolle Menschen kennengelernt, von denen auch ich viel lernen konnte“, berichtet König über ihren Weg zur geprüften Lehrerin für Deutsch, Musik und Werken.

„Begleiten, nicht formen“ möchte sie als Pädagogin nun die ihr anvertrauten Kinder. „Ich vertrete die Auffassung, dass man junge Menschen in ihrer Entfaltung lediglich unterstützen darf. Den Weg und die Richtung bestimmen sie“, enthüllt Verena König ihr pädagogisches Credo. „Die Schüler sind die Baumeister und Architekten.“ Dass ihr die Lebenserfahrung und ihre Rolle als fünffache Mutter beim Unterrichten (ein Begriff, den sie gar nicht so mag) helfen – davon ist die 48-Jährige überzeugt. Ebenso nützlich im Beruf sei sicher ihre Logotherapieausbildung.

Glücklich ist Verena König mit der Schule, der sie zugeordnet wurde. Speziell als sie von dem Projekt mit den „Freiarbeitsklassen“ erfuhr, das an der Lustenauer Hauptschule seine Feuertaufe erfährt. „Projektbezogenes Lernen in Teams mit fächerübergreifenden Elementen steht für die Art von Lehren, wie ich es mag und für richtig empfinde.“ Klar ist Ve­rena König trotz ihrer Lebenserfahrung zum Auftakt ihrer Lehrertätigkeit nervös. „Oder nennen wir es positive Anspannung.“ Die „Junglehrerin“ wird es mit ersten, zweiten und dritten Klassen zu tun bekommen. Und ihre Schüler(innen) mit einer Pädagogin, die alles probieren wird, sie zur Entfaltung zu bringen.

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