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Junge Tirolerin wegen dreifachen Mordversuchs vor Gericht

Die verschmähte Liebe zu einer Frau soll in Tirol Auslöser für gleich drei Mordversuche gewesen sein. Am Mittwoch musste sich deshalb eine 20-jährige Kellnerin vor einem Innsbrucker Geschworenengericht verantworten. Sie soll versucht haben, zwei Nebenbuhlerinnen mit Schlaftabletten zu vergiften und eine weitere Frau absichtlich mit dem Auto überfahren haben.

Die 20-Jährige widerrief ihr Geständnis und bekannte sich nicht schuldig.Die Vorfälle, die für die Angeklagte eine Haftstrafe von bis zu 15 Jahren bedeuten könnte, liegen mehr als ein Jahr zurück. Ende Juni vergangenen Jahres habe die 20-Jährige eine Flasche Schnaps mit 30 Schlaftabletten präpariert. Danach habe sie die beiden Frauen veranlasst, das Gebräu zu trinken, hieß es in der Anklage. Motiv für den Tötungsversuch sei Eifersucht gewesen. Beide Frauen hätten immer wieder Liebesbeziehungen mit dem ebenfalls weiblichen Objekt der Begierde der Beschuldigten gehabt.

Die mutmaßlichen Opfer des Mordanschlags überlebten. Ihnen wurde lediglich übel. “Ich wollte nur einen größeren Rauschzustand bewirken”, meinte die 20-Jährige. “Wir habe alle aus der Flasche getrunken, jeder gleich viel”, sagte sie aus. Vor der Polizei und vor dem Untersuchungsrichter hatte die junge Frau den Mordversuch mit den Tabletten gestanden. Die Beamten hätten ihr eingeredet, dass die Beweise gegen sie erdrückend seien, erklärte sie. Nur deshalb habe sie die Tat zugegeben.

Ein verschmähter Heiratsantrag soll das Motiv für einen weiteren Mordversuch im Oktober gewesen sein. Aus Rache, weil die Frau ihre Liebe nicht erwiderte, soll die Kellnerin sie mit dem Auto überfahren haben. Nur eine Verwechslung sei dafür verantwortlich, dass das Unfallopfer letztendlich eine andere war. “Ich habe nicht bemerkt, dass jemand auf dem Weg sitzt”, sagte die Kellnerin zu den Vorwürfen. Sie habe auch nicht gespürt, dass sie jemanden überfahren habe. Erst als ihre Beifahrerin zu schreien anfing, habe sie registriert, was passiert sei. Der gerichtliche Sachverständige, Univ.-Doz. Carl Miller, erklärte die junge Frau für zurechnungsfähig. Sei sei nicht psychotisch. Die 20-Jährige hatte sich nach dem Vorfall im Oktober noch am selben Tag in psychiatrische Behandlung in Hall begeben.

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