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"Junge Polizei" formiert sich in der Gewerkschaft

In der Gewerkschaft der Exekutivbeamten hat sich die "Junge Polizei" formiert. Ziel der Initiative sei es, ein eigenes Angebot für die kommende Generation unter den Kollegen zu schaffen sowie dienstrechtliche Benachteiligungen zu bekämpfen, sagten die Sprecher Kathrin Haffner und Pascal Ott.
Bis zum nächsten Bundestag 2016 will man nun Strukturen aufbauen und die “Junge Polizei” auch in den Statuten der Gewerkschaft verankern.

Deutschland als Vorbild für Gewerkschaft

Als Vorbild für die Initiative nennen beide Vertreter Deutschland, wo eine solche Organisation bereits existiere. Hierzulande würden junge Polizisten mit anderen Problemen konfrontiert als etwa ihre alteingesessenen Kollegen. Etwa beim Dienstrecht: Seit fünf Jahren würden Polizeischüler etwa nur mehr als Vertragsbedienstete und nicht mehr als Beamte aufgenommen, was sich vor allem beim Gehalt auswirke. Interessierte, die von einem anderen Beruf zur Exekutive wechseln wollen, würden sich den Umstieg daher nicht mehr leisten können, so Haffner. Die Rücknahme dieser Regelung sei eines der großen Ziele der “Jungen Polizei“.

Angehende Polizeischüler haben viele Hürden zu meistern

Eine weitere Hürde für angehende Polizisten: Viele Polizeischüler, die die Ausbildung in einem anderen Bundesland machen müssen, könnten sich die Unterkunft dort nicht leisten, so Ott. Von der Entschädigung von 1.142 Euro im ersten Jahr könne man sich schwer auch noch eine Mietwohnung leisten, also sei man auf private Unterkünfte angewiesen. Das Interesse am Polizeidienst sei zwar sehr hoch, allerdings würden viele Interessierte von den finanziellen Aussichten und Arbeitsbedingungen abgeschreckt. Von den Bewerbern bestehen laut Gewerkschaft außerdem viele den Aufnahmetest nicht – aufgrund eines “miserablen” Gesundheitszustandes.

Große Ziele der “Jungen Polizei”

Ziele hat die “Junge Polizei” noch viele. Etwa die Wiedereinführung von Betreuungsbeamten. Es fehle ein direkter Ansprechpartner, bemängelte Haffner. Oder auch die Adaptierung der Wachzimmer für Frauen. So könne man in der Dienststelle am Wiener Praterstern keine weiblichen Kollegen aufnehmen, da es schlicht an getrennten Umkleidekabinen fehle. Auch Kollegen und Kolleginnen mit Migrationshintergrund wünschen sich die Vertreter der “Jungen Polizisten“. Man brauche einen “repräsentativen Schnitt”. Außerdem, so Haffner: “Bei diversen Amtshandlungen hat das mehr Vorteile als Nachteile.” Vor allem, wenn es um gewisse kulturelle oder religiöse Bereiche handelt. (APA/Redaktion)

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