Eine 17-Jährige soll neben 31 Diebstählen von Handtaschen, Börsen und Bargeld in Wiener Neustädter Innenstadtlokalen auch ein schwer wiegenderes Delikt verübt haben. Im Zusammenwirken mit einer 18-Jährigen beraubte die Verdächtige im Mai einen 28-Jährigen in Vösendorf im Bezirk Mödling, teilte die NÖ Landespolizeidirektion am Samstag mit.
Jugendlichen sollen Mann attackiert haben
Die jungen Frauen waren demnach am 12. Mai in einem Pkw auf der Triesterstraße unterwegs, als sie einen Fußgänger wahrnahmen und beschlossen, ihm Geld abzunehmen. Die 18-Jährige habe am Gehsteigrand angehalten, während die Beifahrerin den Mann ersuchte, einen 50-Euro-Schein zu wechseln. Als der Mann der Bitte nachkam und kleinere Geldscheine durch das geöffnete Autofenster reichte, gab die Lenkerin – wie zuvor vereinbart – Gas, um mit dem Geld zu entkommen.
Der 28-Jährige reagierte, indem er sich mit dem Oberkörper in den fahrenden Wagen beugte und die 17-Jährige am Arm festhielt. Dadurch sei sie ihrer Darstellung nach in Panik geraten und schlug mit den Fäusten auf seinen Kopf ein. Als er dennoch nicht losließ, trat sie auch mit den Füßen nach ihm, wodurch der Mann – nach etwa 200 Metern – auf die Straße stürzte und verletzt liegen blieb.
Frauen zeigten sich geständig
Ohne sich um ihr Opfer zu kümmern, fuhren die Verdächtigen davon und gaben dann die erbeuteten 50 Euro in einem Lokal in Traiskirchen für alkoholische Getränke aus. Der 28-Jährige hatte Verletzungen am Ellbogen und im Gesicht erlitten. Auch seine Kleidung wurde beschädigt.
Sie hätten nicht mit Gegenwehr gerechnet, die Anwendung von Gewalt sei nicht geplant gewesen, rechtfertigten sich die beiden Beschuldigten in ihren Einvernahmen. Sie wurden der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt wegen Verdachts der Körperverletzung, im Stich Lassen eines Verletzten und räuberischen Diebstahles angezeigt.
Die jungen Frauen sind geständig.
(APA)