Juli bringt niedrigere Gaspreise im Großhandel
Verglichen mit dem Juli des Vorjahres liegt der Preis trotzdem um 311 Prozent höher. Auch seit Russland die Gaslieferungen drosselt, sind die Preise im Großhandel deutlich gestiegen.
Österreichische Gaspreisindex fällt
Damit fällt der von der Österreichischen Energieagentur berechnete Index im Juli auf 470,91 Punkte. Durchschnittlich lag der ÖGPI in den vergangen 12 Monaten bei 373,23 Punkten.
Weniger Strom- und Gasverbrauch
Sowohl der Strom- als auch der Gasverbrauch sind im Mai zurückgegangen. Gleichzeitig war auch die Stromproduktion in Österreich gegenüber dem Mai des Vorjahres rückläufig. Weniger Strom aus Wasser- und Windkraft, aufgrund von niedrigen Wasserständen und schlechteren Windverhältnissen, wurde durch vermehrte Stromerzeugung in kalorischen Kraftwerken ausgeglichen. Gleichzeitig wurde deutlich mehr Gas eingespeichert, teilte die E-Control am Dienstag mit.
Niedrigerer Gasverbrauch
Demnach wurde heuer um 1 Terawattstunde (TWh) oder 16,7 Prozent weniger Gas von Endkunden verbraucht als im Mai des Vorjahres. Grund dafür war wahrscheinlich das kältere Wetter im Mai des Vorjahres, erklärte eine Sprecherin der E-Control auf APA-Anfrage.
Inländische Gasproduktion gestiegen
Die inländische Gasproduktion (inklusive der Einspeisung biogener Gase) stieg gleichzeitig um 29,3 Prozent auf 0,6 TWh. Aus den Gasspeichern wurden 1,56 TWh entnommen, das sind um 66,3 Prozent weniger als im Vorjahr. Eingelagert wurden um 10 TWh mehr als im Mai 2021. Die physikalischen Importe aus dem benachbarten Ausland sanken um 14 Prozent, die physikalischen Exporte verringerten sich um 40 Prozent. Daraus ergab sich ein Importsaldo von 17,6 TWh für Mai 2022.
Rückgang bei Inlandsstromverbrauch verzeichnet
Beim Inlandsstromverbrauch verzeichnete die E-Control einen Rückgang um 2,2 Prozent. Woran das lag, war für die Regulierungsbehörde auf Anfrage nicht genau erklärbar. Ob Konsumentinnen und Konsumenten aufgrund der hohen Strom- und Gaspreise bereits beim Verbrauch sparen, könne man ebenfalls erst sagen, wenn sich ein geringerer Verbrauch über mehrere Monate beobachten lässt, so eine E-Control-Sprecherin.
Heimische Produktion von Strom gesunken
Auch die heimische Stromproduktion sank um 6,1 Prozent auf 6,2 TWh. Mit 63 Prozent stammte der Großteil des Stroms dabei aus Wasserkraftwerken, wobei auch dort die Produktion um 5,6 Prozent auf 3,9 TWh zurückging. Grund dafür war die niedrige Wasserführung in den heimischen Flüssen, die dazu führte, dass die Laufkraftwerke bei einem Erzeugungskoeffizienten von 0,91 um 11 Prozent weniger Strom produzierten. Die Stromerzeugung der Speicherkraftwerke nahm hingegen um rund 8 Prozent zu. Windkraftanlagen produzierten unterdessen etwa halb soviel Strom wie im Mai 2021.
Die Rückgänge bei Strom aus Wasser- und Windkraft wurden teilweise durch kalorische Kraftwerke ausgeglichen. Demnach produzierten vor allem Gaskraftwerke mit 0,6 TWh um 61 Prozent mehr als im Mai des Vorjahres. Die Stromimporte aus dem benachbarten Ausland stiegen um 40 Prozent auf 1,8 TWh, physikalischen Stromexporte nahmen um 11 Prozent auf 2 TWh zu. Die Nettoimporte lagen um rund 60 Prozent unter dem Vorjahreswert.
(APA/Red)