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Jugendliche in Österreich nehmen Klimakrise sehr ernst

Österreichs Jugend wünscht sich von der Politik mehr Aufmerksamkeit für das Thema Klimaschutz.
Österreichs Jugend wünscht sich von der Politik mehr Aufmerksamkeit für das Thema Klimaschutz. ©pixabay.com (Sujet)
Laut aktueller Umfrage nehmen junge Österreicher die Klimakrise im EU-Vergleich nicht nur am stärksten wahr, sie sehen sich auch selbst für die Bewältigung verantwortlich.

Junge Österreicher fühlen laut einer aktuellen Umfrage besonders gut informiert über Klimafragen, 57 Prozent der Befragten gaben dies bei einer internationalen Umfrage an. Im Vergleich zu den anderen EU-Ländern ist dies der höchste Anteil überhaupt, wie aus einer Befragung der Initiative #ClimateOfChange hervorgeht. Gleiches gilt auch für Wahrnehmung der Klimakrise als globales Problem, wie aus der Umfrage von 22.377 Personen im Alter zwischen 15 bis 35 Jahren hervorgeht

Junge Österreicher im EU-Vergleich besonders klimabewusst

Die Erhebung fand von Ende Oktober an bis Mitte November 2020 in 23 Ländern statt, knapp über 1.000 haben in Österreich teilgenommen. Die Ergebnisse zeigen auch, dass junge Österreicher sich im EU-Vergleich als überdurchschnittlich aktiv im Klimaschutz wahrnehmen: Zwar gaben zwei Drittel (66 Prozent) an, dass in erster Linie die Wirtschaft und die Industrie für die Bekämpfung des Klimawandels verantwortlich wären.

Gleichermaßen fühlt sich die Hälfte der jungen Bürger und Bürgerinnen in Österreich (50 Prozent) selbst für die Bewältigung des Klimawandels verantwortlich. Dieser Anteil ist deutlich höher als der europäische Durchschnitt von 34 Prozent. Ungefähr ein Viertel der Befragten (26 Prozent) gab an, eine hohe Motivation für ein nachhaltiges Leben zu haben - auch hier lag Österreichs Jugend über dem Durchschnitt der jungen Menschen Europas, von denen 19 Prozent motiviert waren.

Initiative will Zusammenhang von Migration, Klima und Wirtschaft zeigen

Ziel der Initiative, die von der EU-Kommission gefördert wird, ist es, die Zusammenhänge von Migration, Klimakrise und dem aktuellen Wirtschaftsmodell aufzuzeigen. Österreichische Partnerorganisation ist die NGO Südwind, die in einer Aussendung anhand der Umfrageergebnisse einen weitreichenden Vertrauensverlust der Jugend in das aktuelle Wirtschaftssystem ortet, sowie einen konkreten Handlungsauftrag an die Politik für mehr Klimaschutz. Denn für die jüngeren Österreicher, ähnlich wie bei den Befragten in anderen europäischen Ländern, sind "Klimawandel" und "Umweltschäden" die beiden größten Probleme, mit denen die Welt konfrontiert ist.

Beim "Klimawandel" liegt das Ergebnis für Österreich über dem Durchschnitt, 55 Prozent sahen in diesem das größte Problem, mit dem die Welt konfrontiert sei. "Junge Menschen wissen, dass sie die Hauptbetroffenen der Klimakrise sein werden und erwarten sich von den politischen Verantwortlichen konkrete Maßnahmen und Zukunftsperspektiven", sagte Isabella Szukits, Sprecherin für Klimagerechtigkeit bei Südwind. Denn laut Umfrage empfinden 73 Prozent von Österreichs Jugend es als "Zeichen falscher Prioritäten einer Regierung, wenn Umweltverschmutzung und Klimawandel nicht bekämpft werden" und 70 Prozent halten es sogar für "unverantwortlich und gefährlich", wenn die Politik Umweltverschmutzung und Klimakrise nicht in Angriff nimmt.

"Migration in großem Maßstab" wird mit 16 Prozent weit weniger problematisch angesehen - auch dies entspricht der Wahrnehmung junger Menschen in ganz Europa, schreibt Südwind, europaweit nannten 13 Prozent die Einwanderung als Problem. Unterdurchschnittlich schnitt Österreich bei "Ausbreitung von Infektionskrankheiten" als Bedrohung ab, nur ein Viertel der Befragten stimmte vergangenen Herbst beim Höhepunkt der zweiten Coronawelle hier zu - europaweit waren es über ein Drittel der Befragten (36 Prozent).

(APA/Red)

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