Jugendbericht zeigt: Teenager wollen mehr politische Mitbestimmung
An der partizipativen Studie nahmen zwischen Februar 2023 und Mai 2025 über 18.500 Jugendliche im Alter von 14 bis 22 Jahren teil. In rund 25 Workshops und Fokusgruppen an Schulen in allen Bundesländern wurden qualitative Daten erhoben. Am quantitativen Online-Fragebogen nahmen 17.883 Jugendliche teil.
Vier von fünf Jugendliche fühlen sich politisch überhört
Ziel des Berichts sei es, dem verbreiteten Narrativ entgegenzutreten, Jugendliche würden sich nicht für Politik interessieren. Tatsächlich würden sich 97 Prozent der Jugendlichen laut Studie in Zukunft stärker engagieren, wenn ihre Beteiligung spürbare Wirkung zeige. Besonders in Bereichen wie Schule und Bildung, Politik und Gesellschaft sowie Umwelt und Klima wünschen sich Jugendliche mehr Mitbestimmung. 78 Prozent der Befragten hätten aber das Gefühl,, dass ihre Stimme bei politischen Entscheidungen nicht gehört werde.
Schule für Demokratie-Bildung gefordert
Die Jugendlichen sehen laut Bericht vor allem die Schule gefordert und wünschen sich mehr aktuelle Themen im Unterricht und Demokratie-Bildung. Doch 56 Prozent gaben an, dort nicht zu lernen, wie sie ihre Stimme einbringen können.
92 Prozent wünschen sich mehr Bildung darüber, wie Demokratie im Alltag gelebt werden kann. Interesse besteht vor allem an Meinungsbildung, dem Erkennen von Manipulation und Propaganda sowie an respektvollem Diskurs.
Misstrauen gegenüber Politik als Herausforderung
Als größte gesellschaftliche Herausforderungen nannten die Jugendlichen Misstrauen gegenüber der Politik, gesellschaftliche Spaltung und Extremismus sowie Gefahren durch Social Media, wie Hetze und Falschinformationen.
In der Debatte um ein Social-Media-Verbot für unter 14-Jährige seien sie nicht eingebunden worden, kritisierte Jugend-Botschafterin Sophia Stenico: "Es wäre nötig gewesen, dass man die Jugend fragt. Man könnte bei solchen Themen einfach eine E-Mail schicken und die Jugendlichen können abstimmen."
(APA/Red.)