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Jüdischer Weltkongress kritisiert Absage

Der Jüdische Weltkongress (WJC) hat mit Unverständnis auf die Absage eines von der EU geplanten Seminars zur Bekämpfung des Antisemitismus reagiert.

„Nicht wir brauchen dieses Seminar, sondern die EU braucht es, um den Antisemitismus zu bekämpfen”, sagte WJC-Vizepräsident Elan Steinberg der Zeitung „Financial Times Deutschland” (FTD) vom Mittwoch.

EU-Kommissionspräsident Romano Prodi hatte das für Februar geplant gewesene Seminar am Montag absagen lassen, nachdem die Präsidenten des WJC und des Europäischen Jüdischen Kongresses (EJC), Edgar Bronfman und Coby Benatoff, der EU vorgeworfen hatten, den Antisemitismus in Europa zu fördern. In einem der FTD vorliegenden Brief äußerte sich Prodi “überrascht und schockiert” über die Vorwürfe.

Steinberg sagte der „FTD”, die EU solle nicht über kritische Formulierungen, sondern über das „Maß des Antisemitismus” in Europa geschockt sein. „Wir sind überrascht, dass es in der EU nicht dieselbe Empörung über den Antisemitismus gibt”, erklärte der WJC-Vizepräsident. Er wiederholte den Vorwurf, dass die EU-Spitze ihrer moralischen und politischen Pflicht zur Bekämpfung der Judenfeindlichkeit nicht ausreichend nachkomme und damit den Antisemitismus fördere.

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