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Judenfeindliche Zwischenfälle in Frankreich nehmen zu

In Frankreich, wo die größte jüdische Gemeinde Europas lebt, häufen sich seit dem Beginn des israelischen Militäreinsatzes im Gazastreifen judenfeindliche Vorfälle. Seit Beginn der Offensive am 27. Dezember seien 55 antisemitische Zwischenfälle gezählt worden.

Dies erklärte die Union jüdischer Studenten in Frankreich am Montagabend bei einem Treffen mit knapp zwanzig weiteren Verbänden in Paris. Dies sei mehr als vor acht Jahren, als die israelische Armee den zweiten Palästinenseraufstand schrittweise niedergeschlagen hatte. Im gesamten vergangenen Jahr zählte die Organisation nach eigenen Angaben 271 judenfeindliche Taten.

Die Organisationen berichteten bei dem Treffen, dass im Internet und per SMS immer mehr antisemitische Botschaften im Umlauf seien. In den Vororten von Paris gebe es viele junge Leute, “die nicht groß nachdenken”, sagte ein Mitarbeiter der Organisation Synergie, die nördlich der Hauptstadt tätig ist. “Es sind die gleichen, die 2005 bei den Aufständen Autos angezündet haben.” Zu dem Treffen in Paris hatte die muslimische Staatssekretärin für Stadtpolitik geladen, Fadela Amara.

Binnen einer Woche hatten Unbekannte zuletzt auf drei Synagogen in Frankreich Brandanschläge verübt, bei denen niemand verletzt wurde. In Frankreich leben rund 600.000 Juden sowie die größte muslimische Gemeinde Europas, rund fünf Millionen Menschen.

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