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Josi Riener: "Ich muss nach vorne schauen"

©Andreas Urban
Capitals-Pechvogel Josi Riener fällt nach einem bösen Check (erlitten im Vorbereitungsspiel gegen Straubing) wohl noch lange mit einer Armverletzung aus. Im Gespräch mit Thomas Muck spricht der Verteidiger über seine Verletzung, den Weg zurück und wie er den Check mit Verletzungsfolge verarbeitet hat.
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Vienna Online: Josi, du stehst neben mir mit dem verletzen Arm in einer Bandage. Für ein Interview eine unorthodoxe Frage zum Beginn. Wie geht es dir im Moment?
Josi Riener: Schön langsam beginnt es mir wieder gut zu gehen. Es ist für mich schon etwas nervig, dass ich nichts machen kann. Ich würde natürlich gern mit meinen Teamkollegen auf dem Eis stehen. Aber ich muss es akzeptieren, wie es ist.

Vienna Online: Deine Verletzung hat von außerhalb sehr schlimm gewirkt. Wie lange wirst du ausfallen?
Josi Riener: Die Pause wird auf alle Fälle bis Dezember dauern. Natürlich hoffe ich, dass es früher geht und ich der Mannschaft helfen kann. Auf der anderen Seite will ich nichts überstürzen. Der Arm soll gut verheilen und nicht noch mal brechen. Auch wenn es schwierig wird,  ich muss geduldig bleiben.

Vienna Online: Du hast keinen Gips sondern „nur“ eine Stützbandage. Hat dich das  überrascht?
Josi Riener: Ehrlich gesagt war ich schon überrascht, denn ich habe mit einem Gips gerechnet. Aber ich bin froh, dass ich keinen habe. Den Stützverband kann ich einfach runter nehmen. Denn ich soll schon jetzt den Arm etwas bewegen. Er soll nicht die ganze Zeit steif bleiben. Der Verband ist im Alltagsleben nützlicher als ein Gips: Ich kann die wichtigsten Dinge alleine machen.

Vienna Online: Unmittelbar nach deiner Verletzung wurde darüber spekuliert, dass du bis zu sechs Monate ausfällst. Es wurde durchaus schon vom möglichen Saisonende für dich gesprochen. Jetzt hast du selbst gesagt, dass du im Dezember vielleicht schon wieder beginnen kannst. Wann wird Josi Riener wieder auf dem Eis stehen?
Josi Riener: (überlegt und atmet tief durch) Das hängt vom Heilungsverlauf ab. Der Heilungsverlauf entscheidet, wann ich wieder mit dem Krafttraining beginnen darf. Wie gesagt, ich muss geduldig bleiben und darf nichts herausfordern. Ich werde sicher relativ rasch aufs Eis gehen können und normal Eislaufen. Aber es ist ein großer Unterschied, ob du frei und leicht trainierst oder ob du in voller Intensität mit der Mannschaft trainierst. Ich würde dir gerne deine Frage genauer beantworten, aber ich habe da keine exakte Antwort parat.

Vienna Online: Über den Check, bei dem du dir die Verletzung zugezogen hast, ist viel gesagt und geschrieben worden. Von dir war noch nichts zu hören. Möchtest du zu diesen Thema etwas sagen?
Josi Riener: Ich habe mit der Situation abgeschlossen. Es ist einfach passiert. Verletzungen gehören leider zum Sport dazu. Eishockey ist ein Sport, in dem es härter zugeht. Da passieren solche Dinge halt leichter. Aber es muss weitergehen. Ich muss nach vorne schauen und fertig.

Vienna Online: Die meisten Experten und viele deiner Mitspieler haben in dieser Saison deinen Durchbruch prognostiziert. Schmerzt dann so eine Verletzung besonders?
Josi Riener: In dem Moment, als es passiert ist hat es mich tief getroffen. Ich habe mich extrem wohl gefühlt auf dem Eis. Für die Saison war ich besonders gut vorbereitet. Im Sommer habe ich so viel und intensiv wie noch nie trainiert. Ich wollte die Chance heuer nützen. Dann passiert mir die Verletzung in der Vorbereitung in einen Freundschaftsspiel. Einen schlechteren Zeitpunkt für die Verletzung hat es aus meiner Sicht nicht geben können.

Vienna Online: Eishockeyspielern wird nachgesagt, im Fall einer Verletzung alles andere als geduldig zu bleiben. Wie schwer fällt es dir?
Josi Riener: Das ist ganz, ganz schwer. Schon nach einer Woche wäre ich am liebsten wieder am Eis gestanden. Jetzt nach etwa einem Monat ist es schon wie die Hölle für mich. Die Mannschaft spielt im Moment sehr gut und da fällt es schwer, nur von draußen zuzuschauen.

Vienna Online: Die Capitals haben jetzt zwei Spiele in Folge gewonnen. Wie sehr hilft dir persönlich ein Sieg deiner Mannschaftskollegen?
Josi Riener: Auch wenn ich „nur“ auf der Tribüne bin, ich fühle mich in jeden Spiel als wäre ich mittendrin. Egal ob du verletzt bist oder nicht – du bist einfach ein Teil der Mannschaft. Natürlich freust du dich sehr wenn die Mannschaft gewinnt. Das tut dem Team gut, jedem einzelnen Spieler tut es gut. Aber ich denke, dass geht unseren Fans nicht anders.

In Kooperation mit sportreport.at

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