Josh., Kim Wilde und No Angels sorgen beim Donauinselfest für Begeisterung

Popikone Kim Wilde und der österreichische Hitlieferant Josh. als Hauptacts hatten beim 42. Donauinselfest in Wien die Insel bei klarem Himmel fest im Griff. Auch die No Angels lockten zahlreiche Zuschauer an.
Josh. hatte beim Donauinselfest alle(s) im Griff
Josh. legte gleich mit einem Knall los, zündete die Luftschlangenkanone und sang vom "Tanzen bei der Arbeit". Pyrofontänen folgten gleich bei Song Nummer 2: "Von dir ein Tattoo". Ein paar solcher Spezialeffekte sollten später noch für weiteren optischen Pepp sorgen. "Was gibts heut zu hören? Es gibt Songs von mir live gespielt für Euch", stellte sich der Wiener, der Alltagsgeschichten humorvoll in eingängige Dreiminüter packen kann, vor. Wäre das auch geklärt.
Vor einem riesigen Menschenmeer stehend, nahm man es dem Popmusiker gern ab, wenn er davon erzählte, dass gerade ein "Bubentraum" in Erfüllung gehe. Dafür bedankte sich Josh. mit sicheren Zündern wie "Expresso & Tschianti", "Ich gehör repariert" und natürlich "Cordula Gruen" als Zugabe - jenes Lied, das Josh. 2018 einen Sommerhit und damit den Durchbruch bescherte. Aber mit "Sag ab" und "Leise" waren auch zwei ganz frische, noch unveröffentlichte Nummern mit im Gepäck. Und auch Überraschungsgäste hatte der Headliner mitgebracht: Harmonika-Virtuose Herbert Pixner und Ausnahmegitarrist Manuel Randi sowie eine Streicher-Abordnung verpassten Songs wie "Vielleicht" oder "Ich bin reserviert" neue klangliche Facetten.
Gute-Laune-Trip in die 80er am Donauinselfest mit Kim Wilde
Zuvor nahm Kim Wilde das Publikum mit auf eine Zeitreise zurück in die 80er. Mit bester Stimme und Laune ausgestattet und Minute 1 voll in Fahrt, spielte die Britin ein druckvolles Hitset, mit dem sie das Publikum schnell mitriss: Unbeschwerter Retro-Pop - "POP" war in Glitzerlettern wie ein Statement auf Wildes Schirmkappe aufgedruckt - kann in Zeiten wie diesen nicht schaden. "You Came", "You Keep Me Hangin' On" oder das Bee-Gees-Cover "If I Can't Have You" - ein Mitsing-Kracher nach dem anderen.
Als die 64-Jährige, die bekundete, vor ihrem Auftritt schon in der Donau geschwommen zu sein, auch noch ein Cover von Nenas "Irgendwie, irgendwo, irgendwann" einstreute, das sie vor gut zwei Jahrzehnten gemeinsam mit der Neue-Deutsche-Welle-Ikone in einer deutsch-englischen Version eingesungen hatte, war die Stimmung am Kochen. "Kids of America" als Schlusssong tat den Rest.
Donauinselfest: Freudiges Wiedersehen mit No Angels
Als Publikumsmagnet erwiesen sich schon die No Angels, die laut eigenem Bekunden nach 23 Jahren erstmals wieder in Wien waren. Die einstige Girlband, die im Zusammenhang mit einer deutschen TV-Castingshow entstanden ist, gibt es seit 2000. Und überraschenderweise hauten sie ihren Megahit "Daylight in Your Eyes" gleich als Opener raus. Aber wer dachte, nach so einem Start wäre das Feuer schnell wieder aus, wurde eines Besseren belehrt.
Die Fans gingen das gesamte einstündige Konzert vorbildlich mit - sei es bei der Ballade "All Cried Out", dem südländisch angehauchten "Still in Love With You" oder dem Eurythmics-Cover "There Must Be An Angel". Beim letzten Song "Rivers of Joy" klatschten auch die allerletzten Reihen, mehrere Hundert Meter entfernt von dem in Glitzerhosen steckenden Frauenquartett, das stimmgewaltig in Erinnerung rief, nicht ohne Grund fünf Mio. Alben verkauft zu haben.
Viel Programm und Sonne beim Donauinselfest am Sonntag
Aber auch abseits der Hauptbühne gab es am Samstag volles Programm. Conchita Wurst verlieh der Schlagerinsel ein bisschen Song-Contest-Glitzer, Thundermother und Halestorm sorgen für harte Riffs auf der Rockbühne, James Cottriall und Rian konzertierten auf der Gewerkschaftsbühne. Am Finaltag stehen dann noch Aut of Orda, Rag'n'Bone, Jugo Ürdens, Rene Rodrigezz oder Kabarett von David Scheid am Programm. Und die Prognose verspricht auch für Sonntag traumhaftes Sommerwetter.
(APA/Red)