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Josefstadt zeigt Streifzug durch Musikgeschichte

Premierenjubel für "Eh wurscht"
Premierenjubel für "Eh wurscht" ©APA (Schlager)
Nennt man einen Liederabend "Eh wurscht", könnte man glauben, es handle sich um Beliebigkeit. Betrachtet man dann die knapp 40 Lieder umfassende Liste der Uraufführung von Franz Wittenbrink im Theater in der Josefstadt, sieht man zuerst keinen wirklichen Zusammenhang. Mozart steht da neben einem Pophit von Amy Winehouse oder einem Kärntner Volkslied. Die Premiere zeigte aber: Das funktioniert.
"Eh wurscht" feierte Premiere

Den Rahmen bildet ein Wiener Würstelstand, wo Kurt Sobotka als “Crazy Rainer” jedem eine “Hasse mit an Siassn” verkaufen möchte. An kulinarischer Verköstigung hat das 13-köpfige Ensemble aber wenig Interesse, scheinen doch die meisten der auftretenden Figuren eher alkoholischen Genüssen zugeneigt, allen voran Toni Slama, der im Suff seiner “Delilah” nachtrauert. Feucht fröhlich geht es auch beim Junggesellinnenabschied zu, muss doch die bevorstehende Hochzeit von Jaqueline (Maria Köstlinger) mit ihrem Alois gebührend gefeiert werden. Und wenn die Milliardärsgattin nach einem One-Night-Stand mit dem Müllmann sitzen gelassen wird, bleibt sowieso nur der Griff zur Flasche.

Von Jazz bis Swing, von Funk bis Rock, von Klassik bis traditionellem Liedgut: Wittenbrink, der auch für die Regie zuständig ist und selbst am Klavier begleitet (unterstützt von vier Mitmusikern), bringt hier alles unter einen Hut, wenn auch einige Durchhänger zu verkraften sind. Ensemble wie Musiker glänzten aber mit Spielfreude, und das Publikum dankte es ihnen mit frenetischem Applaus und etlichen Bravorufen, so dass als Zugabe die Comedian Harmonists und die Andrew Sisters noch zu ihren Ehren kamen. Der Maestro selbst schien die Bühne gar nicht mehr verlassen zu wollen. Wer kann es ihm verdenken, bei einem so gelungenen Abend.

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