Josef F. bei Kontrolle meist nicht anwesend
“Es bestand kein Verdacht, dass Personen im Keller gefangen gehalten werden”, sagte Lenze. “Ein derartiges Verbrechen wäre von wenigen Tagen auch nicht denkbar gewesen.”
Josef F. und Rosemarie F. haben regelmäßig mit den Kindern Veranstaltungen des Landes Niederösterreich teilgenommen. “Von der Betreuung der Kinder hatten wir immer einen guten Eindruck. Die Kinder wirkten gut gefördert und entwickelt”, so der Bezirkshauptmann. Hinweise, wo sich Elisabeth F. mit den anderen Kindern aufhalte, habe es nie gegeben.
Lenze ging auch den in Medien kolportierten Vorwurf ein, warum nicht schon früher – als die Kinder weggelegt wurden – eine DNA-Analyse von Josef F. und den Kindern durchgeführt wurde. Das wäre kaum möglich gewesen, weil es sich um eine Verwandtschaft ersten Grades gehandelt habe. Und bei Fehlen des Abstriches der Mutter wäre es noch schwieriger gewesen. In den 90er Jahren steckte zudem die DNA-Analyse in den Kinderschuhen. Da wäre ein Abklären der Verwandtschaftsverhältnisse ohne der Proben der Mutter “fast unmöglich” gewesen. “Wir haben an Verwandtschaftsverhältnissen nicht gezweifelt”, sagte Lenze.
Die 19-Jährige, die schwer krank im Spital liegt, ist volljährig, für sie und ihren 18-Jährigen Bruder, der ebenfalls im Verlies lebte, wäre eine Bestellung eines Sachwalters möglich. Beide seien noch keine österreichischen Staatsbürger. Für den im Keller gefangen gehaltenen Fünfjährigen liegt die Obsorge bei der Mutter Elisabeth. Die Obsorge der anderen drei Kinder, die in der Wohnung lebten, liegt noch bei den Großeltern bzw. beim Jugendwohlfahrtsträger.