Neben realen Fitness-Gegenständen wie Gymnastikbällen, Yoga-Matten und Hanteln, Fotoserien von Stadien oder Straßenradrennen aus Dabernigs persönlichem Fundus wie “Reflexion” (1999) und “Disabled Cycling EC” (2001), skizziert ein gleichnamiger Stummfilm eine ungewöhnliche Fitnessstudio-Atmosphäre. Stretching, Schwangerschaftsgymnastik und Ergometer-Training absolvieren Dabernig und seine Familie in der Aufnahme. Die Zusammenarbeit mit seinem körperbehinderten Bruder, der bereits einen Sieg bei den Paralympics davontrug, sei für ihn an dem Projekt besonders reizvoll gewesen, so der Künstler.
Nicht Kritik am Körperkult, sondern das Phänomen der “Disziplinierung” sei das zentrale Thema der Ausstellung, erklärte Kuratorin Bärbel Fischer. Diszipliniert ist auch der kompakte Präsentationsraum: Dabernig bleibt in seinen eng verknüpften künstlerischen Medien stets Minimalist, kommentiert seine kargen Bild-Dokumente nur durch profane Versatzstücke von Realität. “Ich arbeite gerne in konzentrierten, kristallartigen Formaten”, so Dabernig.
In einem “zeitgenössisch verarmten” Österreich sei Josef Dabernig sei eine “zentrale Figur, die sich “vom Kunstmarkt kaum verführen lässt”, betonte MAK-Direktor Peter Noever. Im Zuge der Ausstellung wird zusätzlich eine 48-teilige, mit Stahlblech verzierte, “Raum prägende” Skulptur Dabernigs im Säulenhof des Museums zu sehen sein. Eine Skulptur, die “Grenzen auflöst und neue Grenzen setzt”, so Noever.
Josef Dabernig: “Excursus on Fitness”
von 7. April bis 12. September, Di 10-24 Uhr, Mi-So 10-18 Uhr
MAK-Galerie, http://www.mak.at/