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Jordanisches Königspaar Abdullah und Rania in Österreich

Der jordanische König Abdullah II. bin al-Hussein absolviert am Mittwoch in Begleitung seiner schönen Gemahlin, Königin Rania, einen Arbeitsbesuch in Österreich.

Der Monarch, der am morgigen Dienstag in Wien eintrifft, führt nach Angaben der Präsidentschaftskanzlei Gespräche mit Bundespräsident Heinz Fischer und Bundeskanzler Alfred Gusenbauer (S). Am Abend nimmt der König, ein ausgebildeter Offizier, in Wiener Neustadt an der 30-Jahres-Festveranstaltung des Einsatzkommandos Cobra teil. Es ist der zweite offizielle Besuch des Haschemiten-Königs in Wien. Der Staatsbesuch im Jahre 2001 war noch ganz im Zeichen der Erinnerung an seinen Vater, König Hussein, gestanden.

Das jordanische Königspaar wird am Mittwoch um 12.00 Uhr vom Bundespräsidenten in der Präsidentschaftskanzlei begrüßt. Nach einem Fototermin der beiden Staatsoberhäupter mit Gattinnen im Maria-Theresien-Zimmer – ziehen sich diese im Beisein der Delegationen zu einem Arbeitsgespräch zurück. Anschließend (um circa 12:45) sind in der Hofburg Pressestatements von Abdullah und Fischer geplant. Nach einem Mittagessen in den Räumen der Präsidentschaftskanzlei wird der jordanische König im Bundeskanzleramt mit Gusenbauer zu einer Unterredung zusammentreffen.

Am Abend besuchen der jordanische Monarch und der Bundespräsident die Jubiläums-Veranstaltung des Einsatzkommandos Cobra in Wiener Neustadt. König Abdullah wird ein fachkundiger Ehrengast sein: Vor seiner Thronbesteigung 1999 war der älteste Sohn von König Hussein, der eine Elite-Ausbildung an den besten Militärakademien in den USA und Großbritannien genoss, Chef der Sondereinheiten zur Bewachung des Königshofes. Im Cobra-Hauptquartier wird die Geschichte des EKO durch den Kommandanten, Generalmajor Bernhard Treibenreif, präsentiert. Auf dem Programm stehen ferner ein Gespräch mit Innenminister Günther Platter (V) und Reden der Staatsoberhäupter.

Österreich und Jordanien sind durch eine jahrzehntelange Freundschaft verbunden, die in häufigen Besuchen beider Seiten Ausdruck fand und mehrfach in Staatsbesuchen in Wien und in Amman gipfelte. Der kleinen Monarchie mit einem großen Bevölkerungsanteil an Palästinensern – rund 60 Prozent – und ihren westlich ausgerichteten Herrschern kommt eine wichtige Rolle im Nahost-Prozess zu.

Das heutige jordanische Königspaar weilte zuletzt 2001 offiziell in Österreich, kommt aber immer wieder, wie andere gekrönte Häupter aus europäischen Monarchien, zu privaten Winterurlauben in die Arlberg-Region. Bundespräsident Thomas Klestil hatte 1993 Jordanien einen Staatsbesuch abgestattet und nahm 1999 an den Begräbnisfeierlichkeiten für König Hussein in Amman teil.

Bei der Staatsvisite, die Abdullah vor sieben Jahren auf Einladung von Bundespräsident Thomas Klestil Österreich abstattete, hatte der Haschemiten-König die “besonderen Beziehungen, die seit langem zwischen Jordanien und Österreich bestehen”, hervorgehoben. Der junge König sagte damals beim Staatsbankett: “Mein verstorbener Vater hinterließ mir ein Vermächtnis, wonach der Verstand über den Extremismus, der Friede über Konflikt und Streit und Harmonie über Zwist und Rivalität triumphieren. … Dies ist ein Vermächtnis, das Jordanien und seine Rolle in der Staatengemeinschaft charakterisiert.”

Für Hussein zählten vor allem “die humanitären Dimensionen der internationalen Beziehungen”. Mit seiner großen Unterstützung für das palästinensische Volk bei der Aufnahme von Flüchtlingen und der Gewährung gleicher Chancen und Rechte sei Jordanien “für die Araber zu einem Modell der Einheit geworden”, sagte Abdullah.

Jordanien, das neben Ägypten als einziges arabisches Land neben Ägypten ein Friedensabkommen mit Israel unterzeichnet hat, besitzt eine lange Grenze mit dem palästinensischen, von Israel besetzten Westjordanland im Westen und mit dem Irak im Osten.

Das Land am Jordan gilt als Bündnispartner des Westens, vor allem der USA. US-Außenministerin Condoleezza Rice machte auf ihrer jüngsten Nahost-Mission Anfang April auch in Amman Station, um mit König Abdullah II. zu sprechen, bevor sie nach Israel weiterreiste. Sowohl Abdullah als auch der palästinensische Präsident Mahmoud Abbas kritisierten den israelischen Siedlungsbau im arabischen Ostteil Jerusalems.

Laut der israelischen Friedensorganisation Shalom Ahshav (Peace now/Frieden jetzt) hat Israel den dortigen Siedlungsbau seit der Nahost-Konferenz von Annapolis erheblich beschleunigt.

Erst Mitte März kam hoher jordanischer Besuch in die Hofburg, als Fischer den Onkel des Königs, Prinz Hassan bin Talal und dessen Frau, Prinzessin Sarvath, empfing. 2004 hatte Fischer dem Prinzen für seine Bemühungen um den interreligiösen Dialog das große Goldene Ehrenzeichen am Bande verliehen. Der studierte Orientalist Hassan war engster Berater seines Bruders Hussein und jahrelang Kronprinz. Nur wenige Wochen vor seinem Tod setzte Hussein seinen ältesten Sohn Abdullah als Thronfolger ein.

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