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Jordanien: Anschlag verhindert

Spezialeinheiten haben in Jordanien nach Regierungsangaben eine Serie geplanter Chemie-Anschläge mit möglicherweise Zehntausenden Toten verhindert.

Das jordanische Fernsehen strahlte am Montagabend Aussagen verhafteter Islamisten aus, die ihre Vorbereitungen für die Zündung von Sprengsätzen vor der Geheimdienstzentrale, der US-Botschaft und dem Büro des Ministerpräsidenten in der Hauptstadt Amman schilderten.

Der jordanische König Abdullah forderte, islamistischem Terrorismus mit politischen Lösungen für die Konflikte im Nahen Osten zu begegnen.

Nach jordanischen Medienberichten sollten 20 Tonnen chemischer Sprengstoffe gezündet werden, die 80.000 Menschen hätten töten und 160.000 andere hätten verletzen können. Bei Festnahmen am 20. April waren nach Polizeiangaben vier mutmaßlich beteiligte Terroristen getötet worden. „Die Operation wäre die größte und mörderischste in der Geschichte Jordaniens gewesen“, hieß es im Fernsehbericht.

Der Kopf der Gruppe, Asmi Jayusi, räumte Kontakte zum Terrornetzwerk El Kaida ein. Jayusi sagte im Fernsehen, er sei von dem als Top-Terrorist gesuchten Jordanier Abu Musab al Zarkawi rekrutiert worden. Für die Attentate habe er mehrere Fahrzeuge gekauft und sie bei Irbid, 80 Kilometer nördlich von Amman, umbauen lassen. Das Fernsehen zeigte Bilder beschlagnahmter Lastwagen und Chemikalien.

Insgesamt hätten sechs mit Sprengstoff beladene Fahrzeuge in die Nähe des Hauptsitzes der Geheimdienste im Westen Ammans gebracht werden sollen, sagte Jayusi Dann sei ein Granatenangriff auf das Gebäude geplant gewesen, anschließend habe ein Lastwagen die durch die Tore rasen und inmitten des Geländes explodieren sollen.

Ein Experte wurde in dem Bericht mit den Worten zitiert, bei dem Anschlag hätte es eine „konventionelle“ Explosion geben sollen und eine chemische. Durch die chemische Explosion hätten sich Giftgase ausgebreitet, die vor allem Lungen und Augen angegriffen hätten.

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