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Jones trotz Gnadenappell hingerichtet

Der 37-jährige mit einer Salzburgerin verheiratete William R. Jones wurde am Mittwoch im Gefängnis von Potosi im US-Bundesstaat Missouri hingerichtet.

Appelle des Europarats, des Europaparlaments und der österreichischen Regierung blieben erfolglos: Der 37-jährige, mit einer Salzburgerin verheiratete, William R. Jones wurde am Mittwoch im Gefängnis von Potosi im US-Bundesstaat Missouri hingerichtet. Er war für schuldig befunden worden, 1986 in einem als Schwulentreffpunkt bekannten Park einen Mann erschossen zu haben.

Die Verteidiger machten vergeblich geltend, dass Jones in Selbstverteidigung gehandelt habe, weil er von seinem Opfer sexuell bedrängt worden sei. Vor dem Tod durch die Injektion von Gift erklärte Jones in einer Botschaft an die Kinder des Opfers, er bedaure, was geschehen sei. Nach 17 Jahren Haft verdiene er es aber nicht, jetzt zu sterben. Während der Hinrichtung war auch Jones’ Frau Gerti Seiwaldstätter anwesend, die er über das Internet kennen gelernt hatte. „Es war ein sehr schwieriger Tag. Wir sind am Ende der Straße angelangt“, hatte Anwältin Cheryl Pilate am Dienstagabend gegenüber der APA gesagt. Familienangehörige und Seiwaldstätter hätten die letzten Stunden mit dem Mann im Gefängnis verbracht.

In den Gnadengesuchen, die auch von österreichischen Politikern und Privatpersonen gestellt wurden, waren u.a. die mangelnde anwaltliche Vertretung im Verfahren und seine schwierige Kindheit als Milderungsgründe aufgeführt worden. Bundespräsident Klestil, Nationalratspräsident Fischer, Außenministerin Ferrero-Waldner und der Salzburger Landeshauptmann Schausberger hatten um das Leben des Mannes gebeten. Der demokratische Gouverneur von Missouri, Bob Holden, hatte den Gnadengesuchen nicht stattgegeben.

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