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Jobsuchende sind bei der Arbeitssuche wählerisch

Arbeitssuchende sind laut einer Umfrage wählerisch.
Arbeitssuchende sind laut einer Umfrage wählerisch. ©pixabay.com (Sujet)
Angesichts des Fachkräftemangels müssen sich Unternehmen um Beschäftigte bemühen. 61 Prozent der Jobsuchenden sehen sich in einer starken Verhandlungsposition gegenüber dem potenziellen Arbeitgeber.

Das betonte die Boston Consulting Group (BCG), StepStone und The Network unter verweis auf eine Umfrage. Zwei Drittel würden auch einen äußerst attraktiven Job bei negativen Erfahrungen während der Bewerbung ablehnen.

Jobsuchende sind bei der Suche nach neuer Arbeit wählerisch

Der österreichische Arbeitsmarkt sei in Bewegung. 73 Prozent der Befragten erhielten "mehrere Jobangebote pro Jahr". Die meisten seien auch bereit zu wechseln. 80 Prozent würden ihren Job für ein interessanteres Angebot aufgeben. Rund ein Drittel sei sogar "aktiv auf der Suche nach einer neuen beruflichen Herausforderung".

Wichtigste Kriterien: Stabile Work-Life-Balance und gute Entlohnung

Eine stabile Work-Life-Balance und gute Entlohnung sind den Angaben zufolge die wichtigsten Entscheidungskriterien für einen neuen Job.

"Der Arbeits- und Fachkräftemangel spitzt sich immer weiter zu", betonte BCG-Österreich-Chef Lukas Haider. Um den Wettlauf um die besten Talente für sich zu entscheiden, müssten Unternehmen "die Bedürfnisse neuer Mitarbeitender gut kennen und den Recruitingprozess darauf zuschneiden".

Österreicher wollen großteils Vollzeit arbeiten

Die meisten Befragten in Österreich wollen Vollzeit arbeiten - zwei Drittel sprachen sich für eine Fünf-Tage-Woche aus. 26 Prozent würden lieber in Teilzeit - zwischen drei und vier Tagen pro Woche - tätig sein; weltweit gaben nur 14 Prozent das Arbeiten in Teilzeit als Wunsch an.

Eine große Mehrheit von 72 Prozent empfinde hybrides Arbeiten - beispielsweise mit zwei Tagen pro Woche im Homeoffice und drei Tagen vor Ort - als ideal.

Flexibilität im Hinblick auf Zeit und Ort der Arbeit ist wichtig

"Flexibilität im Hinblick auf Zeit und Ort der Arbeit ist für österreichische Talente wichtig, mehr als im weltweiten Durchschnitt", betonte StepStone-Österreich-Chef Nikolai Dürhammer. Flexible Arbeitszeitmodelle und Homeoffice anzubieten, seien für Unternehmen "gewinnbringende Assets, um bei Bewerber:innen zu punkten". Aber nur 5 Prozent könnten sich hierzulande vorstellen ausschließlich remote zu arbeiten - international halten das 11 Prozent für erstrebenswert.

"Arbeitnehmer wollen nicht mehr leben, um zu arbeiten"

"Die meisten Arbeitnehmer: innen wollen nicht mehr leben, um zu arbeiten. Sie wollen arbeiten, um zu leben", umriss Dürhammer die Vorstellungen der Befragten vom optimalen Arbeitsplatz. Zwei Drittel wünschten sich vor allem "eine sichere Stelle mit einer guten Work-Life-Balance".

An zweiter Stelle rangiere die Möglichkeit zur beruflichen Weiterentwicklung in einem guten Unternehmen. Dahinter folge die Arbeit an spannenden Produkten, Themen und Technologien.

Umfrage: 15 Prozent wollen sich in verschiedenen Berufen weiterbilden

15 Prozent wollen sich der Erhebung zufolge in verschiedenen Berufen weiterbilden. 23 Prozent träumen davon, sich ein eigenes Unternehmen aufzubauen. Das ausschlaggebende Kriterium bei der Entscheidung für oder gegen ein konkretes Stellenangebot sei schließlich das Gehalt.

Fast ein Drittel hat hierzulande - zusätzlich zu einem festen Job - Interesse an einem Nebenerwerb, in den anderen Ländern wollen das im Schnitt nur 16 Prozent.

90.000 Berufstätige aus 160 Ländern für die Umfrage befragt

Für den Recruiting-Report "What Job Seekers Wish Employers Knew" wurden den Angaben zufolge im August und September des abgelaufenen Jahres 90.000 Berufstätige aus 160 Ländern befragt, davon 1.000 aus Österreich. The Network sei ein von StepStone mitbegründeter globaler Zusammenschluss führender Online-Jobbörsen in 130 Ländern.

Vor dem Hintergrund des sich immer weiter zuspitzenden Fachkräftemangels ist es laut BCG "für Unternehmen essenziell, den Recruitingprozess und das Jobangebot auf die Bedürfnisse der Talente zuzuschneiden, um sich im Tauziehen um die besten Köpfe durchzusetzen".

(APA/Red)

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