Seine Aufforderung an die militanten Gruppen, die Raketenangriffe auf Israel einzustellen, ist von der radikalen Organisation Islamischer Heiliger Krieg (Jihad Islami) umgehend zurückgewiesen worden. Abbas traf nach Angaben eines Sprechers am Dienstagabend mit Funktionären der militanten Organisationen zusammen. Wie Chefunterhändler Saeb Erekat anschließend mitteilte, forderte Abbas die Gruppierungen auf, ihre Raketenangriffe auf Ziele in Israel einzustellen und das Waffenstillstandsabkommen vom Februar einzuhalten.
Die Waffenruhe sei für die Palästinenser von höchstem nationalen Interesse, unterstrich Erekat. Wir verlangen von jedem, sich daran zu halten. Ein Jihad-Sprecher, Khaled Bach, erklärte, die Angriffe seien nur die Antwort darauf, dass Israel gegen die Waffenruhe verstoße. Ich glaube, dass andauernder Widerstand besser für das palästinensische Volk ist, fügte er hinzu.
Dutzende vermummte und bewaffnete Angehörige der Splittergruppe Al-Aksa-Märtyrerbrigaden besetzten inzwischen im Gaza-Streifen vier Wahlbüros und forderten Plätze auf der Fatah-Liste von Abbas für die palästinensische Parlamentswahl im Jänner. Allein in Gaza stürmten 60 Bewaffnete ein Wahlbüro. Als ein großes Polizeiaufgebot anrückte, verließen die Bewaffneten die Büros in Gaza, Rafah und Khan Younis. Bis Mitternacht mussten die Parteien ihre Listen für die Wahl am 25. Jänner einreichen.