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SPÖ: Rendi-Wagner will einfachere Antworten

©APA/GEORG HOCHMUTH
Pamela Rendi-Wagner hat beim ersten Auftritt als designierte SPÖ-Chefin ihre Vorstellungen skizziert.

Demnach will sie von der Partei mehr “Mut zu einfachen und verständlichen Antworten”. Antworten musste die designierte SPÖ-Chefin Dienstabend keine geben. Denn bei ihrer Antrittspressekonferenz in der Parteizentrale waren keine Fragen zugelassen.

Unstimmigkeiten zur Personalauswahl

Damit wurde Rendi-Wagner auch nicht mit Unstimmigkeiten in der Partei bezüglich ihrer Personalauswahl konfrontiert. Sie begründete den Wechsel in der Bundesgeschäftsführung damit, dass sie ein Team aufbauen habe wollen, das sie gut kenne und dem sie vertraue. Zumindest eine hat ihren Posten behalten: Andrea Brunner, die schon unter Max Lercher stellvertretende Bundesgeschäftsführerin war, behält diesen Posten auch unter Thomas Drodza.

So will Rendi-Wagner die SPÖ positionieren

Inhaltlich will Rendi-Wagner die SPÖ als moderne, progressive, weltoffene Partei positionieren, die sich nicht über den politischen Gegner definiere. Wichtig seien ihr Werte wie Gleichstellung von Mann und Frau, Rechtsstaat und Demokratie.

“Soziale Gerechtigkeit und Leistungsbegriff”

Dass die SPÖ sie mit der Rolle der Vorsitzenden betraut, freut Rendi-Wagner, die die SPÖ ab sofort geschäftsführend führt, nach eigenem Bekunden sehr. Die Sozialdemokratie stehe für sie für soziale Gerechtigkeit, Wärme und einen Leistungsbegriff.

“Habe viel gesehen”

Prophylaktisch versuchte Rendi-Wagner Zweifel zu zerstreuen, dass sie für die Politik nach erst eineinhalb Jahren in diesem Geschäft zu wenig Routine habe. Sie sei Ministerin gewesen, habe einen Wahlkampf bestritten und schließlich Oppositionspolitik gemacht: “Ich habe in dieser Zeit sehr viel gesehen.”

Drozda neuer alleiniger Bundesgeschäftsführer

Thomas Drozda ist der neue alleinige SPÖ-Bundesgeschäftsführer, darauf hat sich der SPÖ-Vorstand am Dienstagnachmittag geeinigt. Er wurde allerdings mit acht Enthaltungen gewählt, erklärten mehrere Sitzungsteilnehmer im Anschluss.

Drozda räumte beim Verlassen ein, dass es Enthaltungen gegeben habe. “Eine davon war ich”, da man sich nicht selbst wähle. Das Ergebnis sei in Ordnung für ihn. Nun will er mit praktischer und konkreter Arbeit das Vertrauen für sich gewinnen.

“Mir geht’s gut”

Der bisherige und nun abgesetzte Bundesgeschäftsführer Max Lercher erklärte gegenüber Journalisten: “Mir geht’s gut.” Zum Wohle der Partei seien gute Entscheidungen getroffen worden. Die neue Vorsitzende habe das Vorschlagsrecht und das Recht, ein Team zu bilden. Lercher meinte, er sei “nicht enttäuscht”. Ihm gehe es nicht um Posten sondern um Werte.

Eine der acht Enthaltungen für Drozda kam von Michael Schickhofer. Der steirische Landesparteichef erklärte: “Aus meiner Sicht wäre er (Lercher, Anm.) weiter Bundesgeschäftsführer. ” Nun unterstütze man die neue Chefin Pamela Rendi-Wagner zu 100 Prozent. Sie habe daher die Möglichkeit, den Bundesgeschäftsführer auszusuchen. Laut Schickhofer habe es im Vorstand intensive Diskussionen gegeben. Lercher habe auch aus anderen Bundesländern Unterstützung gehabt. Rendi-Wagners Wahl stimmte Schickhofer zu. Für sie habe es auch keine Enthaltungen gegeben.

Der Wiener Vorsitzende Michael Ludwig ließ auf die entsprechende Frage lediglich wissen, dass er Drozda gewählt habe. Der burgenländische Landesparteichef Hans-Peter Doskozil zeigte sich sehr zufrieden. Auch er bekundete, dass sich die neue Chefin ihr Team aussuchen können müsse. Für Drozda freue er sich. Er habe bereits gut mit ihm zusammengearbeitet. Der Salzburger Landesparteivorsitzende Walter Steidl verkündete Drozdas Wahl zum Bundesgeschäftsführer beim Verlassen der SPÖ-Räumlichkeiten.

Schieder zieht sich als Klubobmann zurück

Der geschäftsführende SPÖ-Klubobmann Andreas Schieder zieht sich von dieser Funktion zurück. Das erklärte er im Rahmen einer Klubsitzung Dienstagnachmittag, bestätigten mehrere Sitzungsteilnehmer der APA. Die designierte SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner will den Klub nun alleine führen. Dem Vernehmen nach hat Schieder in der Sitzung kundgetan, einem Wechsel nicht im Weg stehen zu wollen. Er soll zukünftig in die zweite Reihe treten und stellvertretender Klubobmann werden.

(APA/Red.)

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