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Jetzt ist Cornelius Gejagter

Möggers/Lech - Cornelius Greussing aus Möggers geht als Titelverteidiger ins "Weißer Ring"-Rennen.

Er redet lange vom Glück. Vom Glück, sofort beim Lift hinaufzukommen. Vom Glück, an den richtigen Stellen überholen zu können. Vom Glück einer gute Spur. Erst am Ende der Glück-Litanei sagt Cornelius Greussing aus Möggers bescheiden: „Nun ja, ein bisschen Skifahren sollte man schon auch können.“

Kein Nobody mehr

Skifahren – das kann der 24-Jährige. Beim letztjährigen Volksskirennen „Weißer Ring“ in Lech/Zürs zeigte er den Stars seinen durchtrainierten Rücken. Er gewann als völliger Nobody den Bewerb, dessen Prestige von Jahr zu Jahr wächst. Vor einem Olympiasieger wie Patrick Ortlieb, vor einem Rekord-Weltcupsieger wie Marc Girardelli, vor Armin Assinger, der auch schon Weltcuprennen gewann. Noch im Jahr zuvor belegte er mit Startnummer 850 Rang 154. Mit einer Startnummer um 150 schlug dann vergangenes Jahr seine große Stunde. Dabei musst sich Cornelius noch vor dem Start den Witzeleien von Armin Assinger stellen. „Was wollts denn ihr mit euren dünnen Beinen“, scherzte der Millionen-Show-Star. „Ich wette ein Bier mit dir, dass ich vor dir im Ziel bin“, sagt er ihm. Und gewann Wette wie Rennen.

Jetzt ein Zimmer

Wenn der junge Mann aus Möggers heute zur Besichtigung der Marathonstrecke schreitet, wird er nicht mehr der namenlose Nobody aus dem Zwergdorf Möggers sein. Dann wird sich vielleicht manch anderer Teilnehmer dafür interessieren, wie Cornelius Greussing die eine oder andere Schlüsselstelle bewertet. Ganz sicher kann sich der Möggerer heuer in einem besseren Ambiente auf die große Aufgabe „Titelverteidigung“ einstellen. Ich wohne beim Radiologen Dr. Vonbank in Zürs. Letztes Jahr hatte er nur noch die Abstellkammer als Quartier für mich übrig. Jetzt bekomme ich ein Zimmer. Aber mittlerweile ist er auch mein Freund“, schmunzelt Greussing.

Jede freie Minute

Der Lasertechniker ist ein besessener Skifahrer. Nachdem er klassische Rennfahrerambitionen bereits in frühen Jahren begrub, konzentrierte sich Greussing aufs Extrem-Skifahren im freien Gelände. „Ich gehe im Winter jede freie Minute Ski fahren. Bis zu 50 Mal kann das in einer Saison sein.“ Insider kennen ihn. Und die Skifirma Völkl lernte ihn kennen. Sie machte mit Greussing Werbefotos beim „Freeriden“. Für den „Weißen Ring“ wurde er dafür extra ausgestattet. Mit einem neuen Super-G-Ski startet Greussing in das morgige Rennen. Und mit einem komischen Gefühl. Es sei jetzt doch etwas anders für ihn, nachdem er den Bewerb letztes Jahr gewonnen habe und jetzt nicht mehr unbekannt sei. Aber der Hobby-Musiker (Cornelius ist Drummer der Gruppe „Fast Forward“) wird sich der Aufgabe dennoch lustvoll stellen.

Zur Person

Cornelius Greussing Geboren: 20. Oktober 1985 Wohnhaft: Möggers Beruf: Lasertechniker Familienstand: Ledig und solo Hobbys: Musik, Radrennfahren Lieblingsspeise: Spinatspätzle

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