In zehn bis 15 Jahren könnte eine neue Anlage dann ans Netz gehen. Leonardi skizzierte das Vorgehen des grössten Schweizer Stromkonzerns in einem Interview der SonntagsZeitung und interpretierte den Bundesratsentscheid vom vergangenen Mittwoch als klaren Auftrag, den Ersatz der älteren Kernkraftwerke zu forcieren.
Ziel sei es, bis Ende Jahr ein Konsortium für die Planung eines oder mehrerer neuer Atomkraftwerke zu bilden. Auf die Frage nach möglichen Partnern sagte der Atel-Chef, er denke an alle, die praktische Lösungen für die Versorgungssicherheit suchten und die Mut zum Investieren hätten. Dazu gehörten die Axpo und die BKW. Es könnten aber auch Stadtwerke mit dabei sein. Auf den Zeitpunkt der Einreichung eines Rahmenbewilligungsgesuchs angesprochen, sagte Leonardi, für den Bau an einem bestehenden Standort wie Gösgen oder Beznau könnte ein solches Gesuch möglicherweise schon 2008 oder 2009 eingereicht werden.
Eine allfällige Volksabstimmung – die Bewilligung untersteht dem fakultativen Referendum – könnte dann in vier bis fünf Jahren stattfinden. In zehn bis 15 Jahren könnte damit ein neues Kernkraftwerk ans Netz gehen, sagte der Atel-Chef. Voraussetzung sei, dass der vom Bundesrat manifestierte Wille umgesetzt werde, das Verfahren möglichst zügig abzuwickeln. Nötig seien zwei neue Atomkraftwerke der neuen Generation. Verfügbar seien europäische, amerikanische und japanische Anlagen. Das Rennen zwischen diesen drei sei offen. Die vom Bundesrat festgelegte Bedingung, dass Gaskraftwerke ihren C02-Ausstoss kompensieren müssten, führt nach den Worten Leonardis dazu, dass Atomkraftwerke klar Priorität haben. Dies sei politisch offenbar so gewollt. Gaskraftwerke wären auf dem internationalen Markt mit den Auflagen des Bundesrats nicht konkurrenzfähig, sagte der Atel-Chef. Ende