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Jesper Munk begeisterte in Wien: Blues abseits jeglicher Definition

Die Fans in Wien lagen Jesper Munk zu Füßen.
Die Fans in Wien lagen Jesper Munk zu Füßen. ©APA/Jespermunk.de
Jesper Munk, die erst 22 Jahre alte Blues-Sensation, gastierte am Dienstagabend im ausverkauften Wiener Club Chelsea. Der Auftritt zeigte eindrucksvoll, wie lässig Munk die breite stilistische und emotionale Palette des Genres bewandert.

Zwei ganze Stunden leidenschaftliche, handgemachte Musik brachte der Newcomer nach Österreich mit. Mir seiner Band ließ er es krachen, wenn es der Song erforderte. Dann heulte die Gitarre auf, dann wurde der junge Mann mit der Stimme eines vom Leben gezeichneten Blues-Man richtig laut (“Courage For Love”).

Sogar die über dem Lokal fahrende U6 schien eine Freud’ zu haben und mitzumischen. Streusignale der Bahnanlage würden den Gitarrensound verändern, sagte Munk, der das ziemlich cool fand.

Blues-Sensation Jesper Munk

Doch Munk ist mehr: Wie auf seinem aktuellen, hörenswerten Album “Claim” (Warner) wurde es live immer wieder ruhiger. Wie schön man Alte Schule und Tradition mit zeitgemäßen, ins Ohr gehenden Melodien verbinden kann, bewiesen die Musiker unter anderem mit dem Schlusssong “Drunk On You”. Der echte Blues kennt eben keine Formel.

“Ich will mich von einer Definition von Blues fernhalten”, betonte dementsprechend Munk. “Das erkläre ich ganz gerne mit einem Song von Blind Willie Johnson auf YouTube, ‘Dark Was The Night And Cold Was The Ground’. Johnson macht nicht einmal den Mund auf, aber es ist einer der emotionalsten Songs, die ich je gehört habe. Ich weiß bis heute nicht, was da passiert. Dieses Nicht-Erfassen reicht als Definition von Blues.”

(APA)

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