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Jemen: Schweizer Ehepaar entführt

Verwirrung hat am Montag bezüglich des Schicksals eines entführten Schweizer Ehepaares im Jemen geherrscht. Das Ehepaar sei noch nicht frei, sagte Jean-Philippe Jeannerat, Informationschef des Außenministeriums.

Nachdem es am Nachmittag geheißen hatte, sie seien nur wenige Stunden nach ihrer Entführung bereits wieder frei gekommen, sah sich das Berner Außenministerium am Abend genötigt, diese Information zurückzunehmen. Die Entführten seien bei guter Gesundheit und stünden in Kontakt mit dem Honorarkonsul und mit den lokalen Behörden. Er hoffe auf ein rasches Ende der Geiselnahme, fügte Jeannerat an.

Stunden zuvor war das Schweizer Ehepaar von bewaffneten Stammesangehörigen entführt worden. Mit der Entführung sollte ein inhaftierter Jemenit freigepresst werden. Das Paar solle im Tausch gegen den minderjährigen Bruder eines Geiselnehmers freigelassen werden. Am frühen Nachmittag sagte eine Sprecherin der Schweizer Botschaft in Saudiarabien, welche auch für den Jemen zuständig ist, zunächst, das Paar sei freigelassen worden. „swissinfo“ und die Nachrichtenagentur Reuters berichteten aber später, das Ehepaar sei weiterhin in den Händen der Geiselnehmer.

Reuters zitierte einen der mutmaßlichen Entführer: Demnach gehe es dem Schweizer Paar gut. Sollten die jemenitischen Behörden aber einen Angriff befehlen, würden die zwei Geiseln getötet. Die Schweizer Touristen waren mit ihrem Auto in der gebirgigen Unruheprovinz Marib unterwegs gewesen, als sie von Kidnappern mit Waffengewalt zum Anhalten gezwungen wurden. Jemenitische Stämme haben schon häufig ausländische Geiseln genommen, um vom Staat die Freilassung von Verwandten oder staatliche Leistungen zu erzwingen.

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