In Oberösterreich sind etwa 20.000 Schüler betroffen. „Angesichts dieser Zahlen war es ein Gebot der Stunde, ein umfassendes Projekt für Diagnose, Beratung und Hilfsmaßnahmen zu entwickeln“, so Hiesl. In Oberösterreich fiel daher der Startschuss für das erste „Legasthenie-Betreuungszentrum“ (LBZ) in dieser Form, das in Linz eingerichtet wurde.
Legasthenie ist eine anlage- oder entwicklungsbedingte Teilleistungsstörung des Gehirns. Sie liege dann vor, „wenn ein Kind das Lesen oder Schreiben in der dafür vorgesehenen Zeit nicht oder nur sehr unzureichend erlernt hat“, erklärte Hiesl. Oft sei in diesem Fall auch das allgemeine Verhalten – wie Aggressivität – auffällig. „Die Früherkennung einer Legasthenie ist von großer Bedeutung“, unterstrich Hiesl. Werde sie bei einem Kind nicht erkannt, „kann das der Beginn eines Teufelskreises sein“.
Das LBZ ist eine Abteilung des oberösterreichischen Hilfswerks in Linz. Es wird vom Landesfamilienreferat mit 80.000 Euro finanziert.