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Jeder vierte Erwachsene psychisch krank

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EU: Jeder vierte Erwachsene von psychischen Erkrankungen betroffen - Konferenz über „Stigmatisierung und Diskriminierung psychisch Kranker“ in Wien gestartet.

Mittlerweile genau so gut behandelbar wie körperliche Erkrankungen, drängen psychische Leiden die Betroffenen trotzdem noch immer ins gesellschaftliche Abseits: Sie werden stigmatisiert und diskriminiert. Am Donnerstag beginnt dazu in Wien eine zweitägige EU-Expertenkonferenz zum Thema „Social Inclusion and Fundamental Rights in Mental Health“. Im Rahmen dieser Veranstaltung beschäftigen sich Experten und Interessensvertreter aus den EU-Staaten und anderen Ländern sowie Vertreter internationaler Organisationen wie der WHO mit der Frage, wie dem Übel begegnet werden kann. Weiters geht es um die Frage, wie die Einhaltung der Menschenrechte garantiert und die soziale Integration gefördert werden können.

“Frauen besonders gefährdet”

„Derzeit ist jeder vierte erwachsene EU-Bürger von einer psychischen Erkrankung betroffen“, sagte Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat (V) bei der Eröffnung der Konferenz, die von ihrem Ressort im Rahmen der EU-Präsidentschaft organisiert wird. „Besonders hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang die besondere Gefährdung von Frauen, die zwei bis drei Mal so oft an Depressionen leiden wie Männer. Mindestens eine von fünf Frauen erlebt in ihrem Leben eine klinisch definierte Depression.“ Aus diesem Grund sei es wichtig, die Früherkennung und geschlechtsspezifische Behandlung psychischer Störungen weiter zu verbessern. „Es geht um die Frage, wie psychische Erkrankungen in der EU besser bekämpft werden können und wie man das psychische Wohlbefinden besser fördern kann“, so die Ressortchefin in einer Aussendung ihres Ministeriums.

Ausgangspunkt für die Tagung ist das von der Europäischen Kommission im Oktober 2005 angenommene „Grünbuch über psychische Gesundheit“ mit dem Titel: „Die psychische Gesundheit der Bevölkerung verbessern – Entwicklung einer Strategie für die Förderung der psychischen Gesundheit in der Europäischen Union“. Die Wiener Konferenz ist ein wichtiger Baustein in diesem Konsultationsprozess. Ziel ist es, bis Ende 2006 die Ausarbeitung eines Strategievorschlags („Weißbuch über psychische Gesundheit“) durch die Europäische Kommission zu initiieren.

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