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"JDS2" bescheinigt gute Wasserqualität

Schiffskonvoi machte nach Start in Regensburg in Wien Station. Was die chemischen Analysen angeht, so zeigen die ersten Daten der Donau-Messfahrt "Joint Danube Survey 2" einen positiven Trend.

So ist etwa der Gehalt an Ammonium – ein wichtiger Zeiger für Abwässer – gegenüber der ersten Messfahrt im Jahr 2001 an den meisten bisher gezogenen Proben merkbar zurückgegangen, berichtete Philip Weller von der Internationalen Kommission zum Schutz der Donau (IKSD) bei einer Pressekonderenz in Wien. Der Schiffskonvoi startete am 14. August in Regensburg, machte am Montag in Wien Station und wird knapp 30 Wissenschafter bis Ende September zur Donau-Mündung führen.

Ein Hauptanliegen der von der IKSD organisierten und von Österreich mitfinanzierten Fahrt ist es laut Umweltminister Josef Pröll (V), ein möglichst umfassendes Bild des Zustands der Donau und ihrer wichtigsten Nebenflüsse zu bekommen. Dabei ist die regelmäßige Erhebung von chemischen Daten nur ein Fixpunkt der Arbeit der Wissenschafter. Zunehmende Bedeutung gewinnt auch die Biologie des Flusses, das Umland, die Klein- und Kleinstlebewesen im Wasser und im Gewässergrund bis hin zu den Wasserpflanzen und Fischen.

Nachdem die Untersuchungen bei der Fahrt 2001 in sehr ähnlicher Weise durchgeführt wurden, erhoffen sich die teilnehmenden Wissenschafter sehr gute Vergleichsmöglichkeiten. Während die Auswertungen der Biologie noch laufen und auch noch einige Monate in Anspruch nehmen werden, liegen bezüglich der chemischen Messungen schon erste Ergebnisse vor.

Vor allem beim Ammonium zeigte sich gegenüber 2001 bei fast allen bisherigen Messpunkten eine Verbesserung in Form einer Verringerung des Gehalts. Ammonium ist unter anderem ein wichtiger Zeiger, wie viele Abwässer ungeklärt in den Fluss geleitet werden. Waren die Werte 2001 im Bereich des österreichischen Abschnitts der Donau schon relativ niedrig, zeigten die Messgeräte bei der aktuellen Fahrt zumeist schlicht „Null“. Bezüglich Kläranlagen hätten jedenfalls Deutschland und Österreich ihre Hausaufgaben erledigt, kommentierte Wolfgang Rodinger, Institutsleiter des Bundesamts für Wasserwirtschaft die Ergebnisse gegenüber der APA. Eine Verbesserung sei kaum mehr zu erzielen. Ähnlich zufrieden sind die Experten mit den Daten bezüglich Nitrat und Phosphor.

Mit der Expedition wird aber auch wissenschaftliches Neuland betreten. So ist ein sogenannter Airlift im Einsatz, mit dessen Hilfe Schlamm- und Kiesproben auch aus den Tiefen der Stromsohle gezogen werden können. Die Tierchen, welche in diesem Bereich leben, gelten als wichtige Indikatoren für die Qualität des Flusses. Bisher wurden derartige Proben meist nur in den flacheren Bereichen gezogen und ausgewertet.

Im Rahmen der JDS2 sind fünf Schiffe unterwegs. Sie werden die Donau auf einer Länge von 2.375 Kilometern durch zehn Länder befahren. Es nehmen Wissenschafter aus Deutschland, Österreich, der Tschechischen Republik, der Slowakei, Ungarn, Serbien und Rumänien teil. An den 95 Untersuchungsstellen werden die Qualität des Wassers, der Sedimente und Schwebstoffe und die biologische Besiedelung geprüft. Zusätzlich werden folgende Nebenflüsse in die Untersuchungen einbezogen: Inn, March, Drau, Theiß, Save, Große Morava, Arges, Olt, Iskar, Russenski Lom, Jantra und Prut.

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