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Jüdisches Museum Wien eröffnet wieder

In neuem Glanz erstrahlt das Jüdische Museum
In neuem Glanz erstrahlt das Jüdische Museum ©JMW
Das Jüdische Museum Wien erstrahlt nach monatelanger Generalsanierung nun wieder in neuem Glanz.
Neueröffnung Jüdisches Museum

Besucher können sich davon ab dem 19. Oktober überzeugen. An diesem Tag öffnet das im Palais Eskeles untergebrachte Jüdische Museum wieder seine Pforten – und zwar unter anderem mit der Ausstellung “Bigger Than Life – 100 Jahre Hollywood”. Sie beschäftigt sich unter anderem mit den meist jüdischenGründern der großen US-Filmstudios. Eine neue Dauerausstellung gibt es unterdessen noch nicht. Die Entfernung der alten hatte zuletzt für heftige Debatten gesorgt.

Kontroverse um Hologramme

Konkret gab es Aufregung um die Zerstörung von Hologrammen, auf denen etwa Ritualgegenstände abgebildet waren. Die Zertrümmerung der Sets sorgte auch international für Kritik. Im Museumselbst wurde versichert, dass die Hologramme nicht mehr zu demontieren waren. Der Weg zu einer neuen Dauerausstellung soll nun über eine temporäre Schau führen, wie Museumsdirektorin Danielle Spera und Chefkurator Werner Hanak-Lettner am Dienstag anlässlich einer Führung durch das Haus in der Dorotheergasse betonten.

 

Teile der künftigen permanenten Ausstellung sind jedoch schon im Oktober fertig: So wurde im obersten Stock ein Schaudepot eingerichtet, in dem Objekte aus den Sammlungen zu sehen sein werden. Die Schätze des JüdischenMuseums werden dort im Kontext mit ihrer Herkunft – etwa mit den Synagogen, aus denen sie stammen – dargestellt. Sammlerpersönlichkeiten wie Max Berger oder Martin Schlaff werden ebenfalls dort vorgestellt.

Persönlichkeiten im Mittelpunkt

Persönlichkeiten aus Ost- und Mitteleuropa stehen im Mittelpunkt der ersten Wechselausstellung: Denn es waren vor allem jüdische Emigranten aus dieser Region, die die Traumfabrik Hollywood begründet haben. Das JüdischeMuseum, das zur Vorbereitung der Schau Kontakt mit den Familien von Studio-Gründern aufgenommen hat, verspricht einen Blick hinter die Film-Kulissen. Zu sehen sind unter anderem Plakate aus der Stummfilmzeit sowie zahlreiche Exponate wie ein Sessel aus Rick’s American Cafe aus dem Film “Casablanca” bis hin zur Zigarrenbox von Paramount-Gründer Adolph Zukor.

Und erst kürzlich hat Kurator Werner Hanak-Lettner in Los Angeles einen Baseballschläger ersteigert, der ebenfalls gezeigt wird. Er stammt aus dem Film “Inglourious Basterds” von Quentin Tarantino und wurde dort vom “Bear Jew” (gespielt von Eli Roth) verwendet. Als “fiktive jüdische Angriffswaffe” sei der Schläger ein Symbol für eine neue Herangehensweise Hollywoods an die Jahre der Schoah, befand Hanak-Lettner.

 

Laut dem Geschäftsführer der Wien-Holding, Peter Hanke, haben Stadt und Holding rund 2,6 Mio. Euro in die Sanierung des JüdischenMuseums Wien investiert. Renoviert wurde unter anderem die Außenfassade. Auch die Klima- und Haustechnik wurde komplett erneuert.

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