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Jazzfest Wiesen: Moloko überzeugten am Freitag

&copy MC Marketing
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Umjubelte Helden des Abends waren wie schon im Vorjahr Moloko. Kurt Wagner mit Lambchop sorgte als Antiheld für ein weiteres Highlight des zweiten Festivaltages.

Stell dir vor, es ist Jazzfest in Wiesen, und die Sonne scheint: Eine in einem Sommer wie diesem erfreuliche Erfahrung, die das gut besuchte Festivalgelände am Freitag machen durfte.

Lambchop überzeugten

Als Grübler vom Dienst mit Baseball-Kappe trat Wagner auf und umgab sich wie gewohnt mit orchestraler Opulenz. Mit von der Partie war auch das polnische DAFO Streichquartett, das mit Krysztof Penderecki gleich zum Auftakt signalisierte: Das hier kann eine ernste Sache werden, Leute.

Gar so ernst fiel die Performance denn doch nicht aus, allerdings hatte Lambchop ein wenig mit der Location, die so gar keine Intimität aufkommen ließ, zu kämpfen. Das Soundsystem war mitunter verzweifelt auf der Suche nach Wagners Stimme inmitten all der Streicher und Gitarren. Echten Lambchop-Fans aber zauberte die Performance ein wohliges Grinsen aufs Gesicht, die übrigen genossen den perfekten Soundtrack zum sommerlichen Abhängen.

Wenn die Klos scheppern

Dass ein Besucher vermeinte, einer „Cat Stevens Revival Band“ zu lauschen, soll nicht weiter stören: Er war einer der zahlreichen Gäste, die der Maintstream-Revue von Mousse T („Horny Horny“, „Sexbomb“) begeistert beiwohnten. Was wiederum jene Festivalbesucher nicht nachvollziehen konnten, die sich zuvor mit den Waxolutionists, Rodney Hunter und LTJ Bukem, der die Wiesen-Klos ordentlich zum Scheppern brachte, vergnügt hatten.

Moloko lieferten mitreißende Show

Dass aber Moloko garantiert die beste Show des Abends abliefern, war schon vor ihrem Auftritt Konsens. In der Tat: Roisin Murphy und Mark Brydon lieferten eine mitreißende Show ab, die das Festivalvolk nicht nur wegen der abendlichen Kühle unter das Zeltdach und vor die Bühne trieb. Murphy, unter anderem in Chromhelm und Pelzstola, bot stimmgewaltig einen Querschnitt durch das Moloko-Schaffen mit Schwerpunkt auf dem nach wie vor aktuellen Album „Statues“.

Eine Performance, die ungeteilten Zuspruch fand und danach viele erschöpft ihren Zelten und Autos entgegentaumeln ließ. Schade für Jestofunk & Ce Ce Rogers als letztem Act am Freitagabend. Ein Trost:
Wenn das Wetter schön ist und der Himmel sternenklar, musste in Wiesen noch keine Band vor leerer Wiese spielen. &copy Katharina Schell/APA

Link: Programm Jazzfest Wiesen

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