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Jazz Fest Wien: Seal bat zum Walzer am Staatsopern-Floor

Das Jazz Fest Wien ist am Wochenende wieder ins edle Ambiente der Staatsoper eingezogen - aber schon am zweiten Abend, Samstag, machte der britische Popstar Seal Discostimmung in der Staatsoper.
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Statt Chillout-Flair bemühte Seal sich redlich um Discostimmung zwischen den eben erst vom Opernpublikum verlassenen Samtreihen und machte die Logen der Wiener Staatsoper mittel Synthesizer zu Mini-Dancefloors. Denn Zurücklehnen und sich von den beliebten Soulballaden berieseln lassen, das – so kündigte Seal gleich zu Beginn an – werde es nicht spielen.

Die Soulballaden – allen voran der “Batman”-Schmusesoundtrack “A Kiss from a Rose” und “Love’s Divine” – kamen natürlich trotzdem, doch selbst da wollte Energiebündel Seal seine Zuschauer nicht zur Ruhe kommen lassen. Immerhin sei “A Kiss from a Rose” einer der wenigen Popsongs, die im Rhythmus “den Wiener Walzer feiern”, stellte er fest. Da erwarte er sich, wenn er schon in Wien sei, dass die Leute geradezu unwillkürlich in Walzerschritt verfallen. Mangels Drehplatz blieb es bei den meisten Paaren dann aber doch beim Schunkeln.

Balladen und Disco-Hits von Seal in der Staatsoper

Mit dem Daueranimationsmodus von der Bühne tapfer mitzuhalten gelang dem Publikum allerdings am besten bei alten und neuen Disco-Hits wie “Crazy” oder “Amazing” sowie bei Cover-Klassikern von “A Man’s World” bis zu “I Can’t Stand the Rain”. Das übrige, durchwegs übermäßig Synthie-lastige Repertoire wurde mit wohlwollendem Aufstehen, engagierter Wipptechnik und der einen oder anderen recht passabel gemeisterten Mitsingaufgabe gewürdigt.

Jubel gab’s für die schlichteren Momente: “Dreaming in Metaphors” sei wohl sein eigenes Lieblingslied in seiner Sammlung, gab auch Seal zu, und einen einfachen “Love Song” schrieb er für seine Familie (samt Kuschelvideo mit Heidi Klum).

Gefeiert wurden auch die von der Ehefrau zumindest brockenweise erlernten Deutschkenntnisse. “Los geht’s” gehört dazu, und “Meine Frau ist nicht hier. Schade. So ist das Leben.” Allzu schade schienen es Seals Wiener Fans glücklicherweise nicht zu finden, dass der Musik diesmal dann doch der Vortritt vor dem berühmten Privatleben gelassen wurde.

Mehr Informationen zum Wiener Jazz Fest HIER.

(apa)

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