“In Japan haben wir die Tradition, Walfleisch zu essen”, erklärte Okada am Freitag in einem Interview mit dem Sender.
Dies müsse akzeptiert werden. Er glaube nicht, dass der Kurs der Vorgängerregierung in Japan nun geändert werden müsse, sagte Okada und forderte eine sachliche Diskussion zum Thema. Nippon werde seine Politik überdenken, sollten die Walbestände bedroht sein. Derzeit sei dies nicht nötig.
Bei den Wahlen zum japanischen Unterhaus Mitte August 2009 hatte die Demokratische Partei (DPJ) unter Yukio Hatoyama gegen die seit 1955 fast ununterbrochen regierende liberaldemokratische Partei (LDP) gewonnen. Umweltschutzorganisationen hatten gehofft, dass mit dem historischen Regierungswechsel auch die Walfangpolitik geändert werde. Das Wahlversprechen Hatoyamas, die Verschwendung von Steuergeldern zu bekämpfen, hätte demnach zur Aufgabe des sogenannten wissenschaftlichen Walfangs führen sollen.
Derzeit ist die japanische Walfangflotte in das Südpolarmeer unterwegs, um dort mit der jährlichen Waljagd zu beginnen. Nach Angaben der Umweltschutzorganisation Greenpeace hat Japan seit seinem Austritt aus der Internationalen Walfangkommission (IWC) 1986 mehr als 10.500 der Meeressäuger getötet. Im vergangenen Jahr fingen japanische Walfänger 679 Zwergwale, dieses Jahr sollen 935 Zwergwale und jeweils 50 Finn- und Buckelwale erlegt werden. In den internationalen Gewässern rings um Australien kommt es regelmäßig zu Konflikten zwischen den Walfangschiffen und den Schiffen von Tierschützern.