Japanischer Agrarminister beging Selbstmord
Der 62-Jährige sei im Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen, nachdem er versucht hatte, sich zu erhängen, teilte die Polizei mit.
Der Minister war am Montag bewusstlos in seiner Wohnung in Tokio gefunden worden und in eine Universitätsklinik gebracht worden. Die Polizei bestätigte den Selbstmordversuch. Die Nachrichtenagentur Kyodo hatte gemeldet, das Herz des Ministers schlage nach dem Selbstmordversuch nicht mehr und Ärzte bemühten sich, ihn zu reanimieren.
Matsuoka war in einen Korruptionsskandal verwickelt. Dabei sollen im Gegenzug für Regierungsaufträge illegale Spenden geflossen sein. Er soll auch erhebliche Ausgaben für sein Büro aufgeführt haben, obwohl das Büro tatsächlich mietfrei war. Matsuoka hatte jegliches Fehlverhalten bestritten.
Am Nachmittag hätte der Agrarminister nach Angaben japanischer Medien vor einem Parlamentsausschuss dazu aussagen sollen. Zuvor waren Rücktrittsforderungen gegen ihn laut geworden.
Matsuoka war Politiker der Regierungspartei LDP. Er hatte sich bereits drei Tage nach seinem Amtsantritt öffentlich entschuldigt, dass er eine Spende von umgerechnet 6.600 Euro einer umstrittenen Gruppe nicht angegeben hatte.
Japans Ministerpräsident Shinzo Abe ist nach mehreren Skandalen seiner Regierung so unbeliebt wie noch nie seit Beginn seiner Amtszeit im vergangenen Jahr. Zwei am Montag veröffentlichten Umfragen für die Zeitungen Mainichi und Nikkei zufolge fiel die Zustimmungsrate zu seiner Regierung im April um mehr als zehn Prozentpunkte.