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Japan: Weitere Nachbeben

Nach der Serie schwerer Erdstöße in der nordwestjapanischen Provinz Niigata ist die Region am Sonntagnachmittag (Ortszeit) erneut von einem starken Beben erschüttert worden.

Der Erdstoß nahe der Stadt Ojiya erreichte eine Stärke von 4,9 auf der Richterskala, wie die Meteorologische Behörde mitteilte.

Durch die schweren Beben vom Samstag sind nach Angaben des japanischen Fernsehsenders NHK mindestens 20 Menschen ums Leben gekommen, darunter auch Kinder und ein zwei Monate alter Säugling. Mehr als 1.500 Menschen mussten ärztlich behandelt werden.

Das Hauptbeben am Samstag gegen 18.00 Uhr Ortszeit hatte eine Stärke von 6,8 auf der Richterskala. Auch in Tokio war es deutlich zu spüren. Kurz darauf folgten mehrere schwere Nachbeben. Am Sonntag warnten die Behörden vor weiteren Nachbeben.

Fast 70.000 Menschen verließen ihre Häuser und Wohnungen. Viele verbrachten die kalte Nacht unter freiem Himmel und versuchten, sich mit Decken, Öfen oder an Feuerstellen zu wärmen. Helfer versorgten die Menschen am Sonntag mit Trinkwasser und Lebensmitteln. Hubschrauber brachten Bewohner stark betroffener Orte in Sicherheit. Rettungskräfte suchten mit Hunden nach Vermissten.

Neben Häusern und Straßen wurden auch Wasser- und Gasleitungen zerstört, Strommasten kippten um. Am Sonntag waren noch immer Zehntausende ohne Gas und Strom, obwohl die Reparaturarbeiten auf Hochtouren liefen. In vielen Orten hatten sich teils gewaltige Erdrutsche gelöst und Häuser und Straßen beschädigt.

Die Erdbeben erfolgten nur drei Tage nach dem verheerenden Taifun „Tokage“, dem 80 Menschen zum Opfer fielen. Die Zentralregierung in Tokio richtete einen Krisenstab ein und entsandte Experten mit Helikoptern in die Unglücksprovinz. Die Telefongesellschaften mussten dort die überlasteten Leitungen einschränken und einige Fabriken ihren Betrieb vorübergehend einstellen. Zur Finanzierung der enormen Schäden durch die Beben und den Taifun soll ein Zusatzhaushalt aufgelegt werden, hieß es am Sonntag.

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