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Japan: Territorialdisput verschärft

Ein seit Jahren schwelender Territorialdisput zwischen China und Japan im Ostchinesischen Meer hat sich weiter verschärft. Japan hat scharfen Protest gegen Peking eingelegt.

Die chineischen Regierung will allen ausländischen Schiffen vorläufig die Durchfahrt durch eine umstrittene Zone untersagen.

Nach Angaben eines japanischen Regierungssprechers hatten die chinesischen Behörden im vergangenen Monat in mindestens zwei Fällen japanischen Fischerbooten die Durchfahrt untersagt. Tokio sehe darin eine Verletzung seiner Souveränität sowie einen Bruch der internationalen Schifffahrtsgesetze und habe von Peking rasche Aufklärung gefordert.

Das umstrittene Gebiet rund 450 Kilometer westlich von Okinawa ist reich an Erdgasvorkommen. Im Sommer 2003 hatte die Volksrepublik mit Bohrungen begonnen. Die Regierung in Tokio verdächtigt Peking, die Bohrungen auf die japanische Wirtschaftszone auszuweiten. Bei den Erschließungsarbeiten, die bis zum 30. September geplant seien, werden Pipelines und Kabel verlegt.

Der japanische Ministerpräsident Koizumi sagte zu den Berichten über die Sperrzone: „Ich frage mich, was das bedeutet“. Die Mittellinie in dem Seegebiet trennt nach Ansicht Japans die 200- Seemeilen-Wirtschaftssonderzonen der beiden Staaten. China erkennt diese Linie jedoch nicht an.

Das Konfliktpotenzial ist angesichts der wirtschaftlichen Aspekte beträchtlich. Die Volksrepublik China hat unter Berufung auf die UNO- Seerechtskonvention beschlossen, ihre Seegrenzen auszudehnen. Mit Japan gibt es auch die Kontroverse um die Inselgruppe Senkaku im Ostchinesischen Meer. Und Peking beansprucht selbst Inselgruppen wie die Spratlys oder die Paracel-Inseln, die teilweise bis zu 2.000 Kilometer von der chinesischen Südküste entfernt sind.

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