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Japan mit Heeres-Vorauskommando für Irak

Etwa 30 Soldaten sollen im südlichen Samawah zunächst die Sicherheitslage am Einsatzort einschätzen und Vorbereitungen für ein geplantes Hauptkontingent treffen.

Ein Vorauskommando des japanischen Heeres soll Medienberichten zufolge an diesem Freitag in den Irak reisen. Kürzlich hatte Japan bereits eine Vorhut der Luftwaffe in Marsch gesetzt. Ein neues Gesetz erlaubt Japan die Entsendung von Soldaten, aber nur außerhalb von Kampfzonen.

Es ist das erste Mal seit dem Zweiten Weltkrieg, dass japanische Soldaten in ein Land ausrücken, in dem es noch Kampfhandlungen gibt. Wegen der instabilen Sicherheitslage hat die Regierung jedoch noch keinen Zeitpunkt für eine Entsendung des Hauptkontingents des Heeres beschlossen. Die Pläne der Regierung stoßen in der eigenen Bevölkerung auf Widerstand. Dessen ungeachtet plant Japan Berichten zufolge, in den kommenden Monaten schrittweise 550 Heeressoldaten sowie Marine- und Luftwaffensoldaten zum Wiederaufbau der zivilen Infrastruktur und zur humanitären Hilfe in den Irak zu beordern.

Der japanische Ministerpräsident Junichiro Koizumi kommt damit der Bitte des amerikanischen Allianzpartners nach. Mit dem Irak-Einsatz zielt Koizumi nach Auffassung von Beobachtern jedoch auch auf die Revision der pazifistischen Nachkriegsverfassung, die Rolle des japanischen Militärs nach bisheriger Auslegung auf die Selbstverteidigung beschränkt.

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