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Japan: "Heldin von Minamisanriku" warnte bis zuletzt vor dem Tsunami

Die Tsunami-Opfer von Japan sind namenlos. Die abstrakte Zahl von mehr als 27.000 Toten und Vermissten zeigt keine Gesichter. In der Küstenstadt Minamisanriku aber sprechen alle seit der Katastrophe vom 11. März von einer jungen Frau, Miki Endo, die jetzt vom Fernsehsender NHK als "Heldin von Minamisanriku" porträtiert wurde.
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Die Angestellte der Stadt in der Präfektur Miyagi warnte die Bewohner über Lautsprecher vor der zehn Meter hohen Flutwelle, bis sie im ersten Stockwerk eines Gebäudes vermutlich selbst von den Wassermassen weggerissen wurde. Bis Freitag fehlte jede Spur von ihr – ebenso wie von rund 9.500 anderen Bewohnern von Minamisanriku.

Japan hat eine Tsunami-Heldin

Die Menschen in Minamisanriku sagen, die Stimme der jungen Frau sei so angespannt und eindringlich gewesen, dass viele Menschen ihr gefolgt und landeinwärts gelaufen seien. Immer wieder rief sie, die Menschen sollten von der Küste weglaufen. Wahrscheinlich hätten sich so noch viele retten können, sagte eine Überlebende dem Sender NHK.

“Sie rief noch, als die Welle schon da war”, sagte ihre Mutter. “Sie ist so sehr in ihrer Aufgabe aufgegangen und wollte bis zur letzten Minute das Beste tun. Dabei muss sie voller Angst gewesen sein.” Ihre Eltern überlebten die Katastrophe und suchen jetzt weiter nach ihrer Tochter. Das Gebäude, in dem sie an ihrem Platz ausharrte, wurde zerstört. Andere Mitarbeiter der Stadtverwaltung retteten sich dem Fernsehbericht zufolge aufs Dach.

Die Arbeit in der Abteilung für Katastrophenschutz bei der Stadtverwaltung nahm Miki Endo erst im vergangenen Jahr auf. Im gleichen Jahr heiratete sie. Ihre Mutter sagte, noch am Vorabend des Katastrophentages von Japan, am 11. März habe sie mit ihrer Tochter telefoniert: “Ihre letzten Worte waren: ‘Pass auf dich auf, Mama!'” (APA)

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