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Japan-Heimkehrer in Wien-Schwechat

Die Erleichterung war ihnen ins Gesicht geschrieben: Am Sonntagabend kamen weitere Betroffene mit der vorläufig letzten AUA-Maschine aus Tokio in Wien-Schwechat an.
Video: Japan-Heimkehrer erzählen

Unter den “Heimkehrern” war der Judoka und Olympia-Silbermedaillengewinner Ludwig Paischer. “Es war bis zuletzt unsicher, ob wir den Flug bekommen”, berichtet er. Die Fahrt zum Flughafen ging überraschend schnell. “Wir haben eine halbe Stunde gebraucht, der Taxifahrer ist aber recht schnell gefahren”, beschrieb der ebenfalls mitgereiste Physiotherapeut Othmar Haag. Am Flughafen selbst herrsche zwar großer Andrang, von chaotischen Szenen könne man aber nicht sprechen.

Überhaupt geht das Leben zumindest in Tokio beinahe seinen gewohnen Gang. “Die Japaner sind auf so etwas gut vorbereitet”, meinte der Judoka. Informiert habe er sich vor allem über das Internet. “Im Fernsehen sieht man ja nur die Bilder”, sagte Paischer.

Tokio: Nachbeben deutlich spürbar

Einiges mitgemacht in Tokio hat Sabrina Lendway. Bereits am ersten Tag ihres Aufenthaltes hat die Erde gebebt. “Mädchen sind dann schreiend auf die Straße gelaufen”, erzählte sie. Sie flüchtete dann ebenfalls ins Freie. “Dann kamen immer wieder Nachbeben”, schilderte sie. Von der Katastrophe erfuhr sie erst später im Fernsehen. Ihr Hotelzimmer im 16. Stock räumte sie umgehend. “Wir wollten zum Flughafen, aber es ging nicht. Wir kamen mit dem Auto vielleicht zehn Meter in 30 Minuten vorwärts”, so Lendway.

Die erste Nacht verbrachte sie in der Lobby des Hotels. Am kommenden Tag schaffte sie es, sich per U-Bahn zum Flughafen durchzuschlagen. Nach einer weiteren Nacht mit wenig Schlaf, ergatterte sie schließlich ein Ticket für den Rückflug nach Wien. Wie gefährlich ihr Aufenthalt in Japan war, wurde ihr aber richtig erst im Flieger klar, “als ich dann die Zeitungen gelesen habe”.

Auch die in Wien lebende Kyokio Yoshizawa, die in Japan ihre Familie besucht hatte, war erleichtert. “Ich habe wirklich Glück gehabt”, sagte sie. Auch sie kämpfte sich umständlich zum Flughafen durch. Dort herrscht Hochbetrieb: “Besonders die Ausländer wollen weg”, beschrieb Yoshizawa.

(apa)

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