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Japan: Großmutter brachte Enkel zur Welt

In Japan hat eine Großmutter ihr eigenes Enkelkind zur Welt gebracht und dürfte damit der öffentlichen Diskussion um Leihmütter neuen Auftrieb geben.

Die Frau habe das Kind für ihre Tochter ausgetragen, deren Gebärmutter nach einer Krebserkrankung entfernt worden war, sagte der Chef einer Geburtsklinik in der zentraljapanischen Präfektur Nagano am Sonntag.

Das Kind sei aus einer Eizelle der Tochter und einer Samenzelle des Schwiegersohns entstanden. Das Baby sei bereits 2005 auf die Welt gekommen, sagte Klinikchef Yahiro Netsu. Aber nun solle die negative Einstellung der japanischen Regierung zu Leihmüttern erneut diskutiert werden.

Netsu hat gegen den Willen von Gynäkologen-Verbänden und der Regierung bereits anderen Paaren geholfen, durch Leihmütter Kinder zu bekommen. Nach dem Standpunkt des japanischen Justizministerium ist die Frau, die das Kind zur Welt bringt, die Mutter – und nicht die biologische Mutter, deren Eizelle befruchtet wurde.

Das Thema rückte in Japan in den Mittelpunkt des Interesses, als ein prominentes Paar durch eine Leihmutter Zwillinge bekam, diese aber nicht als ihre eigenen Kinder registrieren lassen durfte. Der Fall beschäftigt inzwischen die Gerichte. Das von der Großmutter zur Welt gebrachte Baby wurde erst als ihr eigenes registriert und später von der Tochter und dem Schwiegersohn adoptiert. In anderen Ländern hat es bereits häufiger den Fall gegeben, dass Frauen sich für ihre Töchter als Leihmütter zur Verfügung stellten.

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