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Janukowitsch soll Milliarden unterschlagen haben

Soll mafiose Strukturen aufgebaut haben
Soll mafiose Strukturen aufgebaut haben
Der amtierende Generalstaatsanwalt der Ukraine erhebt schwere Vorwürfe gegen den abgesetzten Präsidenten Viktor Janukowitsch. Mit einem der Mafia ähnlichen System habe Janukowitsch den ukrainischen Staat um bis zu 100 Milliarden Dollar (72,14 Mrd. Euro) betrogen, sagte Oleg Machnitski in einem Agentur-Interview.


Seit seinem Amtsantritt im Jahr 2010 habe der inzwischen nach Russland geflohene Politiker persönlich ein Korruptionsnetz verantwortet, das fast sämtliche Ebenen des Staates und der Gesellschaft durchdrungen habe. Der während der Entmachtung Janukowitschs zum Generalstaatsanwalt ernannte Machnitski gehört der rechtsradikalen Swoboda-Partei an. Er äußerte sich am Dienstag in London.

Dort hatte er mit Vertretern Großbritanniens und der USA darüber beraten, wie unterschlagenes Staatsvermögen in die Ukraine zurückgeführt werden kann. US-Justizminister Eric Holder und die britische Innenministerin Theresa May erklärten, beide Länder wollten der Ukraine dabei helfen, das von Janukowitsch und seinen Gefolgsleuten gestohlene Geld aufzuspüren und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Dem ukrainischen Chefankläger Machnitski zufolge gelangte Geld teilweise auch nach Westeuropa. Er nannte keine Namen von Banken, die an verdächtigen Geschäften beteiligt gewesen sein könnten.

Die unterschlagenen Summen seien aber vor allem in Russland gelandet, sagte Machnitski weiter. Allein 32 Milliarden Dollar hätten Janukowitsch und seine Helfer in Lastwagen über die Grenze geschafft. “Dieses Geld fließt nun in die Finanzierung der Separatisten im Osten der Ukraine.” Er räumte ein, dass der Betrag noch nicht genau beziffert werden kann. Die von ihm genannten 100 Milliarden Dollar entsprechen mehr als der Hälfte der ukrainischen Wirtschaftsleistung im vergangenen Jahr.

Die ukrainischen Schulden für russisches Gas sind unterdessen nach Moskauer Angaben im April um rund 1,3 Mrd. US-Dollar auf etwa 3,5 Mrd. US-Dollar (2,5 Mrd. Euro) gestiegen. Die auf russische Energielieferungen angewiesene Ukraine habe im vergangenen Monat 2,7 Mrd. Kubikmeter Gas eingeführt, betonte der Sprecher des Staatskonzerns Gazprom, Sergej Kuprijanow, am Mittwoch laut Agentur Interfax. Kiew weigert sich, die in der politischen Krise von Russland massiv angehobenen Preise von 485,5 Dollar (350,26 Euro) je 1.000 Kubikmeter zu bezahlen.

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