Der Sohn von Medienmogul Rupert Murdoch soll aber als Mitglied des Gremiums weiterarbeiten. Eine offizielle Bestätigung gab es zunächst nicht. Der Rückzug wird als Reaktion auf die Vorwürfe gegen Murdoch in der Affäre um abgehörte Telefone und bestochene Polizisten gewertet. Die inzwischen eingestellte Murdoch-Zeitung “News of the World” sowie das Boulevardblatt “The Sun” sind in die Affäre verstrickt. Auch im von BSkyB betriebenen Bezahlfernsehen soll es Unregelmäßigkeiten gegeben haben, was Murdoch allerdings bestreitet.
Murdoch wird der Lüge verdächtigt
James Murdoch steht im Verdacht, vor einem Parlamentsausschuss zur Untersuchung der Affäre nicht die volle Wahrheit gesagt zu haben. Es ging um die Frage, wann er selbst von den illegalen Praktiken erfahren hat. Ende Februar hatte er seine Funktionen bei der Verlagstochter News International, die neben der “Sun” auch die “Times” und die “Sunday Times” herausgibt, aufgegeben und angekündigt, sich künftig für den Murdoch-Mutterkonzern News Corporation stärker von New York aus auf die Fernsehgeschäfte zu konzentrieren.
Premier Cameron in Skandal verwickelt
Auch der britische Premier David Cameron war in der Affäre unter Beschuss geraten. Er hatte den früheren “News of the World”-Chef Andy Coulson als Regierungssprecher in die Downing Street geholt. Anschließend versprach der Premier aber, rückhaltlos aufzuräumen. Inzwischen sind über 800 Opfer identifiziert, weit über 20 Journalisten, Polizisten und Beamte wurden festgenommen. Eine Reihe von Managern und sogar Paul Stephenson als Londoner Polizeichef mussten gehen.
APA