In mehreren Stadtteilen seien die Fluten zurückgegangen, teilten die Behörden mit. Allerdings werde nach wie vor der Ausbruch von Seuchen befürchtet. Auch sei die Strom- und Wasserversorgung weiterhin unterbrochen. Die Anzahl der Toten stieg unterdessen auf 50.
Während vielerorts die Bewohner bereits in ihre Häuser zurückkehren und mit den Aufräumarbeiten beginnen konnten, stand das Wasser in den tiefergelegenen Stadtteilen entlang der Flüsse und Kanäle weiter meterhoch in den Straßen. Zehntausende der ärmsten Bewohner der Hauptstadt blieben damit auch weiterhin ohne Obdach.
Nach ersten Schätzungen der indonesischen Regierung beläuft sich der durch das Hochwasser in Jakarta und Umgebung entstandene Schaden auf rund 452 Millionen Dollar (rund 348 Millionen Euro). Allein in der Hauptstadt kamen 44 Menschen ums Leben; in benachbarten Provinzen auf der Insel Java wurden weitere zwölf bei Überschwemmungen und Erdrutschen getötet.
Die Behörden schätzten die Gefahr eines Ausbruchs von Seuchen wie Typhus oder Cholera wegen des verunreinigten Wassers nach wie vor hoch ein. Mehr als 28.000 Menschen hätten sich bereits mit Hochwasser-bedingten Beschwerden wie Hautausschlag oder Atemwegs- und Magen- und Darmerkrankungen in den Notfallstationen behandeln lassen, hieß es.
Die Europäische Union hatte am Dienstag 600.000 Euro Nothilfe für die Flutopfer bereitgestellt. Wie die EU-Kommission in Brüssel mitteilte, muss vor allem die Trinkwasserversorgung wiederhergestellt werden.
Das Hochwasser war am vergangenen Donnerstag durch sintflutartige Monsunregenfälle verursacht worden. Zeitweise waren 75 Prozent der Millionen-Metropole Jakarta und ihrer Umgebung überflutet, bis zu 340.000 Menschen mussten auf der Flucht vor dem Wasser ihre Häuser verlassen.