Jakarta: Höchste Alarmstufe
Die schweren Überschwemmungen in Indonesien nehmen dramatische Ausmaße an. Mindestens 20 Menschen sind nach den tagelangen sintflutartigen Regenfällen in der Hauptstadt Jakarta und Umgebung ums Leben gekommen, fast 190.000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen, wie es nach offiziellen Angaben vom Sonntag hieß.
Der Gouverneur von Jakarta rief den höchsten Alarmzustand aus, da es südlich der Hauptstadt weiter stark regnete. Für die kommenden Tage sagten Meteorologen weiteren Niederschlag voraus. Wegen der Flutkatastrophe fiel vielerorts der Strom aus.
Aus Angst vor Plünderern wollten viele Bewohner trotz der Überschwemmungen ihre Häuser nicht verlassen, andere retteten sich mit wenigen Habseligkeiten auf Flöße. In einigen dicht besiedelten Gebieten stand das Wasser bis zu drei Meter hoch. Die Armee setzte etwa 1.300 Soldaten ein, um den Flutopfern bei der Evakuierung zu helfen. Die Menschen fanden unter anderem in Schulen, Kirchen und Moscheen in der Hauptstadt Zuflucht. Am Sonntag hatte das Wasser auch den Präsidentenpalast erreicht. Die Situation ist sehr angespannt. Nach dem tagelangem Dauerregen droht nun außerdem noch der Ausbruch von Seuchen, berichtete der Leiter eines Hilfsprojektes.
Beobachter befürchten, die Katastrophe könnte schlimmere Ausmaße annehmen als die letzte große Flutkatastrophe vor fünf Jahren, bei der in Jakarta mindestens 21 Menschen ums Leben kamen und 300.000 Menschen obdachlos wurden. Umweltminister Rachmat Witular machte die Stadtplaner für die Überschwemmungen mitverantwortlich. Es gibt zu viele große Shopping-Center in der Stadt, sagte er Medienberichten zufolge. Jakarta ist häufig von Überschwemmungen betroffen. Viele Stadtbereiche liegen sehr niedrig und in Flussnähe, das Kanalsystem ist schlecht.