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Jakarta-Bombe: Ähnlichkeiten zu Bali-Explosion

Der Anschlag in der indonesischen Hauptstadt Jakarta hat Ähnlichkeit mit den Bomben auf Bali 2002. Bei dem Attentat starben am Dienstag bis zu 16 Menschen.

Der Anschlag auf ein Luxus-Hotel in der indonesischen Hauptstadt Jakarta hat nach Polizeiangaben Ähnlichkeit mit den Bombenexplosionen auf der Touristeninsel Bali im vergangenen Jahr. Auch in Jakarta sei eine Mischung aus Schwarzpulver und hochexplosivem TNT verwendet worden, sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch.

Bis zu 16 Menschen waren am Dienstag getötet worden, als vor dem JW Marriott Hotel im Geschäftsviertel der Zehn-Millionen-Metropole eine Autobombe explodierte. Die radikal-islamische Gruppe Jemaah Islamiah bekannte sich einem Bericht der singapurischen Tageszeitung „Straits Times“ zufolge zu dem Anschlag.

Ein Mitglied der Gruppe habe die Anschläge als „blutige Warnung“ an Indonesiens Präsidentin Megawati Sukarnoputri bezeichnet, nicht weiter gegen Extremisten vorzugehen, berichtete die Zeitung. Jemaah Islamiah wird auch für den Anschlag auf Bali im Oktober verantwortlich gemacht, bei dem mehr als 200 Menschen starben.

Die Terrororganisation Jemaah Islamiyah hat sich allem Anschein nach zu dem verheerenden Anschlag auf das Marriott-Hotel in Jakarta bekannt. Die Zeitung „Straits Times“ in Singapur zitierte am Mittwoch ein ungenanntes Mitglieds der Gruppe mit den Worten, die Terrorkampagne in der Region werde fortgesetzt, „wenn irgendeiner unserer moslemischen Brüder hingerichtet werden sollte“. Unterschiedliche Angaben gab es zur Zahl der Anschlagsopfer: Das Rote Kreuz sprach von 14 Toten, die Regierung konnte nur zehn bestätigen.

Die in der „Straits Times“ zitierte „Botschaft an all unsere Feinde“ könnte sich auf die Prozesse um die Terroranschläge von Bali beziehen, für die ebenfalls Jemaah Islamiyah verantwortlich gemacht wird. Das erste Urteil wird am Donnerstag erwartet. Die Staatsanwaltschaft hatte für den Angeklagten Amrozi bin Nurhasyim die Todesstrafe gefordert.

Hinweise auf einen Anschlag in der Umgebung des Marriott lagen der Polizei offenbar schon seit einem Monat vor. Bei der Festnahme von vier mutmaßlichen Jemaah-Islamiyah-Mitgliedern in der östlich von Jakarta gelegenen Stadt Semarang seien Dokumente mit möglichen Anschlagszielen beschlagnahmt worden, sagte ein Sprecher der Polizei in Jakarta, Prasetyo. „In den Dokumenten waren einige strategische Gebiete genannt, darunter der Standort des Marriott“, sagte der Sprecher. Die Sicherheitskräfte hätten daraufhin ihre Patrouillen in der Umgebung des Hotels verstärkt.

In der Nähe des Tatfahrzeugs sei ein stark verbrannter Kopf gefunden worden, erklärte Bachtiar weiter. „Wir vermuten sehr stark, dass diese Person mit der Bombe zu tun hatte“, sagte der Polizeichef. Chirurgen versuchten derzeit, das Gesicht zu rekonstruieren. Die Ermittler erhielten inzwischen eine Beschreibung des Mannes, der das Tatfahrzeug von seinem früheren Besitzer gekauft haben soll.

Die Regierung in Jakarta kündigte neue Anti-Terror-Maßnahmen an. So sollen künftig schärfere Sicherheitsstandards für Hotels und öffentliche Gebäude gelten, sagte Sicherheitsminister Susilo Bambang Yudhoyono am Mittwoch. Zudem solle der Austausch von Geheimdienstinformationen zwischen den Behörden des Landes verbessert werden. Gesundheitsminister Achmad Suyudi korrigierte unterdessen die Zahl der Toten auf zehn nach unten.

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