Das Innenministerium hat nun die bereinigten Asylantragszahlen für Dezember 2015 und Jänner 2016 vorgelegt. Demnach wurden im Gesamtjahr 2015 exakt 88.912 Anträge (inklusive 761 aus humanitärem Resettlement fast ausschließlich aus Syrien) abgegeben. Zunächst war von 90.000 die Rede gewesen. Weiterhin handelt es sich dabei um vorläufige Zahlen.
Die leichte Korrektur nach unten ändert nichts daran, dass dies bei Weitem mehr Anträge sind, als im Jahr 2014, nämlich um 212,5 Prozent gegenüber den damaligen 28.452 Anträgen. An den historischen Höchstwert von 170.000 im Jahr 1956 zur Zeit der Ungarnkrise kam man freilich auch im Vorjahr nicht heran.
Die meisten Anträge aus Afghanistan
Für die bereinigten Daten wurden Mehrfacherfassungen entfernt. Zu diesen kommt es, wenn ein Flüchtling etwa in einem Transitquartier in die Grundversorgung kommt, seinen Asylantrag dann aber in woanders in Österreich stellt. Üblicherweise geht diese Bereinigung schneller, diesmal gab es wegen der jüngsten antragsstarken Monate Verzögerungen.
Aus den Daten herauslesen könne man, dass Asylanträge aus Afghanistan (25.475) ein wesentlich stärkerer Faktor geworden sind, hieß es im Innenministerium gegenüber der APA. Dahinter folgen Syrien (24.538), Irak (13.602) und Iran (3.432) als stärkste Herkunftsländer. Einen Anstieg gibt es auch aus Afrika, wobei die Zahlen aus Somalia (2.069), Nigeria (1.384), Algerien (942) und Marokko (730) vergleichsweise gering sind. Die stärksten Monate waren Oktober und November 2015 mit jeweils über 12.000 Anträgen.
Für Jänner 2016 weist die vorläufige Statistik (inklusive Resettlement) 5.956 Asylanträge aus. Das sind um 41,07 Prozent mehr als die 4.222 Anträge im Jänner 2014.
(APA, Red.)