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Jahreshauptversammlung 2018 des FC Bayern München: Brandrede

Uli Hoeneß bei der Jahreshauptversammlung 2018.
Uli Hoeneß bei der Jahreshauptversammlung 2018. ©AP
Bei der Jahreshauptversammlung des FC Bayern München lassen einige Mitglieder Dampf ab. Im Visier: Uli Hoeneß. Die "One-Man-Show" des Präsidenten wird angeprangert

Uli Hoeneß verließ am Freitag den Audi Dome verstört und nachdenklich. Die teilweise deftigen Vorwürfe gegen ihn bei der Jahreshauptversammlung des FC Bayern München trafen den Präsidenten “sehr”, wie er im Anschluss mit leiser Stimme einräumte. “Heute Abend gibt es Ansätze, wie ich mir den FC Bayern nicht vorstelle”, hatte er zum Ende der Veranstaltung den knapp 1700 Mitgliedern in der Halle der Bayern-Basketballer zugerufen. Es gab Pfiffe und sogar Buhrufe gegen den Vereinspatron anstelle der üblichen Huldigungen – das war ein Jahr vor der nächsten Präsidentenwahl neu und bemerkenswert.

Heftige Kritik an Hoeneß

Der Stimmungswandel in der Halle vollzog sich am Freitagabend beim Tagesordnungspunkt Verschiedenes. Mitglieder dürfen ans Mikrofon treten. Einer greift Hoeneß besonders frontal und deftig an – ein Novum beim alljährlichen Vereinskonvent. Johannes Bachmayr rügt den Aufsichtsratsvorsitzenden für die Einmischung ins operative Geschäft, das Nachtreten gegen ehemalige Führungskräfte oder Ex-Spieler wie Juan Bernat. Er geißelt die jüngste, unsouveräne Beschimpfung der Medien, spricht von Vetternwirtschaft und verurteilt die Verbannung von Ehrenspielführer Paul Breitner von der Ehrentribüne. Kritik gab es auch, weil der FC Bayern nun einen Sponsor aus Katar hat und dort auch im Winter ein Trainingslager abhält. Der Vortrag endet mit dem Satz: “Der FC Bayern ist keine One-Man-Show.”

Hoeneß: “Viele Unwahrheiten”

Hoeneß reagiert pikiert: “Da waren so viele Unwahrheiten drin. Ich lehne eine Diskussion auf diesem Niveau total ab.” Es gibt Buhrufe, Pfiffe. Im Anschluss an die Versammlung sagt Hoeneß: “In meiner Zeit vor dem heutigen Tag hätte ich da das eine oder andere gesagt, was ich vielleicht morgen bedauert hätte.” Er habe aber mehr Sachlichkeit versprochen. Und deswegen sei es eben besser, wenn er “zu diesen Vorkommnissen” erstmal nichts sage, sondern “drüber schlafe”.

Letzte Saison für Robben und Ribery

Indes kündigte Hoeneß das Ende der erfolgreichen Ära der Fußballstars Franck Ribéry (35) und Arjen Robben (34) beim FC Bayern München an. Die Flügelspieler “machen sehr wahrscheinlich ihr letztes Jahr”, sagte der 66 Jahre alte Präsident am Sonntag im Rahmen seines Besuches des Fanclubs Kersbach 2003 im oberfränkischen Forchheim. Robben bestätigte seinen Abschied vom deutschen Rekordmeister ebenfalls am Rande als Gast beim Fanclub Bayernfreunde Tegernseer Tal in Rottach-Egern, wie “Omnisport” berichtete. “Ich kann eigentlich schon ganz klar und ehrlich sagen, es ist, glaube ich, mein letztes Jahr. Ich glaube, es war dann auch gut, zehn Jahre FC Bayern, sehr schön”, äußert der Niederländer in einem Video.

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